Neues Jugend-Abo ist deutlich teurer
Seven 25 macht den Preisüberwacher nicht glücklich

Das günstige Gleis-7-Abo für Junge wird durch ein neues Angebot ersetzt. Dieses ist zwar umfassender, aber auch deutlich teurer. Zum Bedauern von Preisüberwacher Stefan Meierhans.
Publiziert: 04.03.2019 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2019 um 10:51 Uhr
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Am 1. Mai 2019 ist das Gleis-7-Abo Geschichte. Dann gibt es nur noch das neue Seven 25 zu kaufen.
Foto: Keystone
Noa Dibbasey

Per 1. Mai wird das beliebte Jugendabonnement Gleis 7 durch ein neues und spürbar teureres Angebot ersetzt, das Seven 25. (BLICK berichtete).

Der Vorteil des neuen Nacht-Generalabonnements: Die unter 25-Jährigen können nun im gesamten ÖV-Netz der Schweiz ab 19 Uhr ohne zusätzliches Ticket herumreisen. Bisher galt das Abo nur bei ausgewählten Transportunternehmen. Das Seven25 soll nun wirklich überall verbindlich sein.

Das neue Abo ist zu teuer

Kritisiert wird allerdings die Preiserhöhung bei der Jugend-Abo-Halbtax-Kombi. Sie wird knapp 200 Franken teurer werden als zuvor. 

Auch Preisüberwacher Stefan Meierhans ist mit dem neuen Abo nicht glücklich. «Da viele junge Leute sowieso schon über ein Streckenabo verfügen, bringt den meisten dieser Zusatz nicht viel», kritisiert er. «Es ist also fraglich, ob der entsprechende Zusatznutzen bei so einem Mehrpreis vorhanden ist.»

Meierhans bedauert Gleis-7-Aus

Auch das Gleis-7-Aus bedauert Meierhans. Auf die Frage, warum man das Abo nicht beibehalten habe, sagt er: «Das müssen Sie die Branche fragen.»

Ein sogenanntes Grandfathering-Angebot wäre für ihn eine bessere Lösung gewesen. Das hiesse, dass die Leute, die bereits ein Gleis 7 benützen, ihr Abo weiterhin verlängern könnten. Neukunden hätten aber bloss noch die neue Version, also das Seven 25, zur Auswahl. 

Bei Preisverhandlungen abgeblitzt 

Meierhans hat sich im Vorfeld gegen das Gleis-7-Aus gewehrt und sich auch beim neuen Abo für ein besseres Angebot starkgemacht: «Ich habe mit der Branche vor allem über tiefere Preise diskutiert, bin damit aber nicht durchgedrungen.»

Fast 2000 Beschwerden wegen zu hohen Preisen

Der Preisüberwacher hatte im letzten Jahr viel zu tun. 1914 Meldungen von Bürgern habe man 2018 bearbeitet, sagte Stefan Meierhans heute an der Jahresmedienkonferenz des Amts. Das sind knapp ein Drittel mehr Beschwerden als im Vorjahr.

Am meisten beschäftigten die Preise im Gesundheitswesen und im öffentlichen Verkehr. Sie machten je rund 17 Prozent der eingegangenen Meldungen aus. Auch dem Preisüberwacher bereitet die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen am meisten Sorgen. Meierhans hob die Schweizer Generikapreise hervor, die im Vergleich zum Ausland deutlich überhöht sind. «Seit einem Jahrzehnt fordere ich eine Referenzpreisliste». sagte er und bezifferte das jährliche Sparpotential auf 100 Millionen Franken. «Die Massnahmen liegen auf dem Tisch. Jetzt braucht es den Mut und die Kraft, diese umzusetzen.»

Aber der Preisüberwacher vermeldet auch Erfolge. Man habe im vergangenen Jahr beispielsweise einen Bericht zur Einführung eines Referenzpreissystems bei Medikamenten mit abgelaufenen Patenten veröffentlicht. Ausserdem habe man in einer Untersuchung der Aufenthaltstaxen von Alters- und Pflegeheimen «grosse und erklärungsbedürftige Preisdifferenzen» sichtbar machen können.

«Ausnehmend schwierige» Verhandlungen mit SBB

Zum öffentlichen Verkehr verwies der Preisüberwacher auf die «ausnehmend schwierigen» Verhandlungen mit den SBB. Das Bahnunternehmen sollte «mit und nicht gegen die Bürger arbeiten». Als Erfolg verbuchte er immerhin, dass nun die Hinterlegungsgebühr für das GA abgeschafft sei. Wenn also GA-Besitzer das Abo am Bahnschalter abgeben, weil sie es für einige Zeit nicht brauchen und damit die Geltungsdauer verlängern, müssen sie dafür keine Gebühr mehr bezahlen.

Einen weiteren Erfolg erzielte Meierhans bei den Gebühren auf Bundesebene. Das Parlament hat die sogenannte Motion Gmür überwiesen. Damit muss der Preisüberwacher systematisch einbezogen werden, wenn es um Gebühren des Bundes geht. Als Beispiel führte er Handelsregistergebühren an. Mit dieser Konsultationspflicht soll gewährleistet werden, dass die Gebühren auf Bundesebene dem Kostendeckungsprinzip entsprechen. «Die Position des Preisüberwachers wurde gestärkt», sagte Meierhans.

Preisüberwacher neu auch auf Twitter

Überdurchschnittlich viele Beschwerden seien 2018 zudem zu Preisen der Telekommunikation, der Brief- und Paketpost und der Finanzbranche eingegangen. Insgesamt hätten elf einvernehmliche Lösungen erzielt werden können. Der Preisüberwacher gab zudem rund 200 Empfehlungen ab, am meisten zu den Tarifen und Preisen im Gesundheitssystem.

Ab heute will «Monsieur Prix» die Öffentlichkeit auch auf Twitter über seine Arbeit auf dem Laufenden halten. Unter dem Usernamen @MisterPrezzi will er künftig über «Preise und preisrelevanten Themen» informieren. (lha/SDA)

Der Preisüberwacher hatte im letzten Jahr viel zu tun. 1914 Meldungen von Bürgern habe man 2018 bearbeitet, sagte Stefan Meierhans heute an der Jahresmedienkonferenz des Amts. Das sind knapp ein Drittel mehr Beschwerden als im Vorjahr.

Am meisten beschäftigten die Preise im Gesundheitswesen und im öffentlichen Verkehr. Sie machten je rund 17 Prozent der eingegangenen Meldungen aus. Auch dem Preisüberwacher bereitet die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen am meisten Sorgen. Meierhans hob die Schweizer Generikapreise hervor, die im Vergleich zum Ausland deutlich überhöht sind. «Seit einem Jahrzehnt fordere ich eine Referenzpreisliste». sagte er und bezifferte das jährliche Sparpotential auf 100 Millionen Franken. «Die Massnahmen liegen auf dem Tisch. Jetzt braucht es den Mut und die Kraft, diese umzusetzen.»

Aber der Preisüberwacher vermeldet auch Erfolge. Man habe im vergangenen Jahr beispielsweise einen Bericht zur Einführung eines Referenzpreissystems bei Medikamenten mit abgelaufenen Patenten veröffentlicht. Ausserdem habe man in einer Untersuchung der Aufenthaltstaxen von Alters- und Pflegeheimen «grosse und erklärungsbedürftige Preisdifferenzen» sichtbar machen können.

«Ausnehmend schwierige» Verhandlungen mit SBB

Zum öffentlichen Verkehr verwies der Preisüberwacher auf die «ausnehmend schwierigen» Verhandlungen mit den SBB. Das Bahnunternehmen sollte «mit und nicht gegen die Bürger arbeiten». Als Erfolg verbuchte er immerhin, dass nun die Hinterlegungsgebühr für das GA abgeschafft sei. Wenn also GA-Besitzer das Abo am Bahnschalter abgeben, weil sie es für einige Zeit nicht brauchen und damit die Geltungsdauer verlängern, müssen sie dafür keine Gebühr mehr bezahlen.

Einen weiteren Erfolg erzielte Meierhans bei den Gebühren auf Bundesebene. Das Parlament hat die sogenannte Motion Gmür überwiesen. Damit muss der Preisüberwacher systematisch einbezogen werden, wenn es um Gebühren des Bundes geht. Als Beispiel führte er Handelsregistergebühren an. Mit dieser Konsultationspflicht soll gewährleistet werden, dass die Gebühren auf Bundesebene dem Kostendeckungsprinzip entsprechen. «Die Position des Preisüberwachers wurde gestärkt», sagte Meierhans.

Preisüberwacher neu auch auf Twitter

Überdurchschnittlich viele Beschwerden seien 2018 zudem zu Preisen der Telekommunikation, der Brief- und Paketpost und der Finanzbranche eingegangen. Insgesamt hätten elf einvernehmliche Lösungen erzielt werden können. Der Preisüberwacher gab zudem rund 200 Empfehlungen ab, am meisten zu den Tarifen und Preisen im Gesundheitssystem.

Ab heute will «Monsieur Prix» die Öffentlichkeit auch auf Twitter über seine Arbeit auf dem Laufenden halten. Unter dem Usernamen @MisterPrezzi will er künftig über «Preise und preisrelevanten Themen» informieren. (lha/SDA)

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