Das Bundeshaus wird mehr und mehr zum Storchennest! Schon über ein Dutzend Mal durften sich in der seit 2011 laufenden Legislatur Bundespolitiker über neuen Nachwuchs freuen. Und die Baby-Schwemme nimmt keine Ende: Mindestens vier Politiker steigen nämlich «guter Hoffnung» ins Wahljahr 2015 – alle aus verschiedenen Parteien.
Girod im Januar
Den Anfang macht Grünen-Nationalrat Bastien Girod (33, ZH). Er wird voraussichtlich im Januar zum ersten Mal Vater. «Wir freuen uns riesig», sagt er. Angesichts des überparteilichen Kindersegens im Bundeshaus meint er: «Ich muss wohl einen Vorstoss für eine Kinderkrippe im Parlament einreichen.»
Candinas im Februar
Dicht auf den Fersen folgt Girod CVP-Nationalrat Martin Candinas (34, GR). «Im Februar bekommen wir unser drittes Kind», sagt er voller Vorfreude. Er hat bereits die Söhne Laurin (4) und Linus (2).
Macht ein weiterer Sohn die Familie komplett? «Ich weiss es noch nicht. Wir nehmen, was kommt», lacht der Familienpolitiker. Klar ist für ihn aber: «Die Familienplanung ist danach abgeschlossen – man muss immer wissen, wo die eigenen Grenzen sind.»
Wermuth im April
Etwas gedulden muss sich noch SP-Nationalrat Cédric Wermuth (28, AG). Bei ihm kündigt sich der Nachwuchs erst für April an. Wie Girod wird er zum ersten Mal Papi.
«Ich werde mit meiner Freundin in Zofingen zusammenziehen», sagt Wermuth. «Wir wissen noch nicht, wie wir uns dann genau organisieren. Wir freuen uns auf das Kind und lassen alles andere auf uns zukommen.»
Geissbühler im Juni
Neben dem Männer-Trio freut sich auch SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler (38, BE) auf weiteren Nachwuchs. «Anfangs Juni wird es soweit sein», sagt Geissbühler, die mit Zoe Stefanie (2) bereits eine Tochter hat.
«Ich freue mich wahnsinnig. Ich wollte schon immer eine grosse Familie. Am liebsten hätte ich vier Kinder!»
Mit Kindern punkten?
Neben Mutter- und Vaterfreuden kommt ein anstrengendes Wahljahr auf das Quartett zu. Stellt sich die Frage: Ist der Nachwuchs etwa extra aufs Wahljahr terminiert, um damit bei der Wählerschaft zu punkten? «Aber nein!», verwerfen alle vier die Hände.
«Man kann nicht alles planen», meint Geissbühler. Für den Wahlkampf werde es eher schwieriger, da nun alles noch besser organisiert werden müsse.
«Ich glaube nicht, dass Wähler sich wirklich dafür interessieren. Rein wahlkampftechnisch wäre 2016 idealer gewesen, so hätte meine Frau mehr Zeit gehabt, mich im Wahlkampf zu unterstützen», meint Candinas. «Wir wollten aber nicht zu grosse Altersabstände, der Zeitpunkt ist für meine Frau und für mich ideal.»