Die SVP nimmt sich Zeit. Eine Findungskommission soll die Nachfolgesuche für den abtretenden Albert Rösti (52, BE) in die Wege leiten: Am Freitag beschloss die Parteileitung der SVP, dass der ehemalige Chef der Bundeshausfraktion, Caspar Baader (66), diesem Gremium vorstehen soll. Weitere Kommissionsmitglieder sind noch nicht bestimmt. Am Rande der traditionellen Kadertagung der SVP in Bad Horn TG gaben sich die Interessenten nach wie vor bedeckt.
«Ein zweiter Fall Zuppiger nützt niemandem etwas.»
So sagt etwa die Baselbieter Nationalrätin Sandra Sollberger (46): «In den nächsten zwei Wochen werde ich keinen Entscheid kommunizieren. Die Möglichkeit einer Kandidatur halte ich mir selbstverständlich offen.» Ähnlich lässt es der Walliser Franz Ruppen (48) verlauten. Thomas Matter (53) wiederum war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Und wie steht es um den meistgenannten Anwärter, Marcel Dettling (38)? Der Schwyzer Nationalrat betont, die Findungskommission müsse erst einmal ihre Arbeit aufnehmen und abklären, wer dem Anforderungsprofil der Partei entspreche. «Ich gehe davon aus, dass auch die Lebensläufe überprüft werden», so Dettling. «Ein zweiter Fall Zuppiger nützt niemandem etwas.» Er spielt damit auf Bruno Zuppiger (1952–2016) an. Dieser stolperte als Bundesratskandidat der SVP kurz vor der Wahl 2011 über eine Erbschaftsaffäre und zog sich danach aus dem Rennen zurück.