Der neue Wirtschaftsminister Guy Parmelin (59) holt Blochers besten Mann: Martin Baltisser (49). Der frühere SVP-Generalsekretär wird am 1. März persönlicher Mitarbeiter des SVP-Bundesrats.
Baltisser war Geschäftsführer von Christoph Blochers (78) Beratungsunternehmen Robinvest. Zum grossen Erstaunen der Öffentlichkeit wechselte er im August letzten Jahres in die PR-Agentur Furrerhugi. Wer darin einen Bruch mit SVP-Übervater Blocher sah, lag falsch. Es war vielmehr so, dass Baltisser nicht mehr täglich aus dem Kanton Bern zu Robinvest an den Zürichsee pendeln wollte.
Von SVP-Kadern bekniet
Am alljährlichen SVP-Kadertreffen im Hotel Bad Horn am Bodensee vom 5. Januar 2019 hatten dann Gerüchte die Runde gemacht, dass Baltisser in Bundesbern sein Comeback geben könne. Parmelin wolle ihn zu sich holen. Man bekniete den als blitzgescheit und umgänglichen geltenden Analytiker Baltisser, Parmelins Ruf zu folgen.
Volkswirtschaftler Baltisser soll Parmelin als persönlicher Mitarbeiter in innenpolitischen Angelegenheiten und in seinen Kontakten mit den Parteien und Verbänden unterstützen.
Baltisser trifft auf seinen Nachfolger
Dort trifft Baltisser auf seinen einstigen Nachfolger im SVP-Generalsekretariat: Gabriel Lüchinger (44), der sich künftig hauptsächlich um die internationalen Dossiers und Kontakte, Europafragen sowie die Auslandsreisen des Departementsvorstehers kümmern soll.
Nach dem Abgang Baltissers in der SVP-Parteizentrale war es zu verschiedenen Wechseln auf dem Posten des Generalsekretärs gekommen: Nach nur anderthalb Jahren wechselte der frühere Verteidigungsattaché Lüchinger als persönlicher Mitarbeiter zu Parmelin – damals noch Verteidigungsminister.
Viele Wechsel in der Parteizentrale
Lüchingers Nachfolger an der Spitze des SVP-Generalsekretariats war der Baselbieter Dominique Steiner (47). Er lief der SVP aber schon nach einer Woche davon. Am 1. November 2018 wurde der Freiburger Emanuel Waeber (60) zum neuen Sekretär bestimmt.
Garantin für Kontinuität in der SVP-Parteizentrale ist die stellvertretende Generalsekretärin Silvia Bär (50). Genauso wie Baltisser gilt Bär als Blocher-Vertraute. Wegen des SVP-Inserats mit dem Titel «Kosovaren schlitzen Schweizer auf» wurden die beiden Ende April 2015 vom Strafgericht Bern-Mittelland wegen Rassendiskriminierung zu bedingten Geldstrafen verurteilt. Der Entscheid wurde später höchstinstanzlich bestätigt.
SVP-Schwergewichte sagten Tschüss
Nachdem der frühere Parteipräsident Toni Brunner (44) per Ende 2018 als Nationalrat aufgehört hat und auch der einstige SVP-Fraktionschef Andrian Amstutz (65) sich nicht überreden liess, im Herbst noch einmal als Nationalrat anzutreten, ist die Rückkehr Baltissers in die nationale Politik für SVP-Präsident Albert Rösti (51) und für Fraktionschef Thomas Aeschi (40) wieder einmal eine positive Meldung.