Neuer Anlauf nach zehn Jahren
Bundesrat will wieder nach Eritrea

Vor zehn Jahren hat die Schweiz ihre Entwicklungshilfe in Eritrea eingestellt. Nun erwägt der Bundesrat einen neuen Anlauf. Er wünscht eine echte Zusammenarbeit.
Publiziert: 02.11.2016 um 12:33 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:15 Uhr
Asylbewerber aus Eritrea in der Zivilschutzanlage von Lumino am Mittwoch, 20. August. Etwa 50 Asylbewerber aus Eritrea sind seit Ende Juli 2014 in der Zivilschutzanlage von Lumino untergebracht. (KEYSTONE/Ti-Press/Gabriele Putzu)
Foto: GABRIELE PUTZU

Der Bundesrat erwägt, die Entwicklungszusammenarbeit mit Eritrea wieder aufzunehmen. Er sieht in einem begrenzten Engagement einen ersten Schritt hin zu einer «echten Zusammenarbeit», wie er in einem Bericht schreibt.

In einer ersten Phase sollen mit einem begrenzten Budget von zwei Millionen Franken pro Jahr Pilotprojekte im Bereich Schaffung von Arbeitsplätzen und Berufsbildung lanciert werden.

Bundesrat wünscht gezielte Zusammenarbeit

Mit den Pilotprojekten will die Landesregierung prüfen, ob eine gezielte Zusammenarbeit mit der eritreischen Regierung möglich ist. Einzelne Initiativen würden bereits unterstützt. Je nach Ergebnis wolle man schrittweise ein Entwicklungsprogramm lancieren.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) wird die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung an das Entwicklungsprogramm der Organisation der Vereinten Nationen (Uno) prüfen.

Die Voraussetzungen für eine Wiederöffnung eines Deza-Büros in Eritrea seien jedoch zurzeit nicht erfüllt. Die Schweiz hatte sich vor Jahren aus der Entwicklungshilfe in Eritrea zurückgezogen. 

34'500 Eritreer in der Schweiz

Der neue Anlauf erfolgt auch vor dem Hintergrund, dass jedes Jahr Tausende junge Eritreer in der Schweiz um Asyl ersuchen. Derzeit befinden sich mehr als 15'000 Eritreer im Schweizer Asylprozess. Die meisten erhalten kein Asyl, sondern eine vorläufige Aufnahme, die sie aber ebenso zum Bleiben in der Schweiz berechtigt.

Aufgrund der schwierigen Menschenrechtslage in Eritrea schafft die Schweiz nur die wenigsten abgelehnten Asylsuchenden aus. Insgesamt leben mittlerweile rund 34'500 Eritreer hier. (sf)

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