Unruhige Tage für SP-Politikerin Yvonne Feri (49). Erst rüffelte die Aargauerin ihre Tochter in aller Öffentlichkeit, weil diese auf ihrem Facebook-Profilbild Hotpants trug. Dann machte BLICK publik, dass ausgerechnet ein Ex-Strip-Unternehmer dank Feri privilegierten Zugang zum Bundeshaus geniesst. Es handelt sich um den Berner Daniel C. Rohr, der sich heute als Kommunikationsberater betätigt.
Nun droht der Nationalrätin neues Ungemach. Abermals wegen einer delikaten Verstrickung ihres Duz-Freundes Rohr. Mehrere Bundespolitiker bestätigen, dass Rohr als Fifa-Lobbyist im Bundeshaus wirkt.
Doch Rohr legt dieses Fifa-Mandat nicht offen. Weder auf seiner persönlichen Website, noch im offiziellen Mitgliederprofil der Schweizerischen Public Affairs Gesellschaft (SPAG). Ein Verstoss gegen die Standesregeln des Lobbyistenverbands! Diese hat sich die Branchenorganisation im Frühling 2014 selbst auferlegt, um eine schärfere Regulierung durch die Politik abzuwenden.
Verstösse gegen die SPAG-Regeln werden mit einer Rüge bestraft. Im Wiederholungsfall droht sogar der Ausschluss aus dem Verband.
Rohr verteidigt sich: Es handle sich beim Fifa-Job nicht um ein klassisches Lobbying-Mandat, sondern um Monitoring und Reporting. «Ich beobachte nur, nehme Reaktionen auf und melde diese weiter», so Rohr. Er verstosse nicht gegen die SPAG-Standesregeln.
Rechtsanwalt Thomas Sägesser wacht als Präsident der SPAG-Standeskommission über die Einhaltung der Transparenzvorschrift. Er will den Fall aus der Ferne nicht beurteilen. «Erhalten wir einen Hinweis, dass jemand klassisches Lobbying betreibt, ohne das Mandat auszuweisen, gehen wir dieser Sache aber auf den Grund», sagt Sägesser. Er betont, dass sich SPAG-Mitglieder dazu verpflichtet hätten, ihre Mandate offenzulegen. «Es ist wichtig, dass die Lobbyisten diese Aufgabe ernst nehmen. Das liegt in ihrem eigenen Interesse und in jenem der Politiker.»
Und was sagt SP-Frau Yvonne Feri zu den delikaten Fifa-Verstrickungen ihres Badge-Freundes? «Zu Herrn Rohr sage ich nichts.»