Neue Volksinitiative
Komitee möchte Solaranlagen ohne Baubewilligung

Eine neue Volksinitiative in der Schweiz will den Bau von Solaranlagen ohne Baubewilligung ermöglichen, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Die Initiative wurde im Bundesblatt veröffentlicht und hat bis Oktober 2026 Zeit, 100'000 Unterschriften zu sammeln.
Publiziert: 08.04.2025 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2025 um 16:47 Uhr
Beim Ausbau der Solarenergie in der Schweiz harzt es. Eine nationale Volksinitiative möchte nun Photovoltaikanlagen an Bauten bewilligungsfrei machen. (Themenbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Darum gehts

  • Solaranlagen sollen ohne Baubewilligung erstellt werden können
  • Initiative will Denkmalpflege und Ortsbildkommissionen umgehen
  • 100'000 Unterschriften bis Oktober 2026 nötig
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Solaranlagen auf Bauten und Anlagen werden oft durch Denkmalpflege oder Ortsbildkommissionen blockiert. Eine nationale Volksinitiative will dies nun ändern. Solche Anlagen sollen künftig grundsätzlich ohne Baubewilligung erstellt werden können.

Am Dienstag ist die eidgenössische Volksinitiative «Für bewilligungsfreie Solaranlagen (Solaranlagen-Initiative)» im Bundesblatt publiziert worden. Die Urheberinnen und Urheber haben bis am 8. Oktober 2026 Zeit, die für das Zustandekommen notwendigen 100'000 Unterschriften zu sammeln.

Die Initiative fordert, einen neuen Verfassungsartikel für Solaranlagen an Bauten und Anlagen zu verankern. Für solche Anlagen soll innerhalb und ausserhalb von geschützten Ortsbildern und Landschaften keine Baubewilligung nötig sei. Ausnahmen sind Anlagen an Kulturdenkmälern von nationaler oder kantonaler Bedeutung sowie an geschichtlichen Stätten. Hier kann eine Baubewilligung mit Auflagen versehen werden.

Sollte die Initiative von Volk und Ständen angenommen werden, hätte das Parlament nur ein Jahr Zeit für die gesetzliche Umsetzung. Ansonsten müsste der Bundesrat die Ausführungsbestimmungen in Form einer Verordnung in Kraft setzen.

Intitiativkomitee von Privatpersonen

Im Initiativkomitee befinden sich keine national bekannten Persönlichkeiten. Im Bundesblatt aufgelistet sind sieben Privatpersonen einer Interessengemeinschaft (Verein IG Solaranlagen) aus den Kantonen Aargau, Baselland und Solothurn. Der Sitz des Komitees befindet sich in Wintersingen BL.

Der Ausbau erneuerbarer Energien sei essenziell, um den Klimawandel zu bekämpfen, heisst es auf der Webseite des Initiativkomitees. «Doch trotz technologischer Fortschritte werden Solaranlagen immer wieder durch komplizierte Baubewilligungsverfahren blockiert.» Es brauche einfachere Lösungen und weniger Bürokratie für den dringend benötigten Ausbau erneuerbarer Energien.

Das Parlament ist derzeit daran, den Ausbau von einheimischer Wasser-, Solar- und Windkraft zu beschleunigen. Der sogenannte Beschleunigungserlass ist aber umstritten. Links-Grün kritisiert beispielsweise die geplante Einschränkung der Beschwerderechte. Die SVP ist grundsätzlich skeptisch eingestellt gegenüber der Energiewende.

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