Neue Kampagne
Die SP zeigt Flagge

Die Partei verschickt ab morgen «Solidaritäts»-Fahnen, die dereinst von 10'000 Balkonen hängen sollen.
Publiziert: 23.05.2020 um 23:49 Uhr
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Die SP will an 10’000 Haushalte Fahnen mit der Aufschrift «Solidarität» verschicken.
Foto: zVg
Camilla Alabor

Die Zurückhaltung dauerte nur kurz: Hatten sich zu ­Beginn der Corona-Pandemie die Parteien noch vereint ­hinter den Bundesrat gestellt, ist inzwischen der politische ­Alltag wieder eingekehrt.

Den Anfang machte die SVP, die mitten im Lockdown eine Kampagne gegen die Stilllegung des öffentlichen Lebens fuhr; ­wenige Wochen ­später verlangte auch die FDP ein ­rascheres Hochfahren der Wirtschaft.

Die Grünen nutzten die Gunst der Stunde ebenfalls und prä­sentierten einen «Green Deal» für eine nachhaltige Wirtschaft. CVP und SP gaben sich derweil lange Zeit ­auffallend staatstragend.

Kampagne sichtbar machen

Nun aber meldet sich die SP ­zurück. Bereits im April hatte die Partei ein Papier präsentiert, in dem sie «mehr Solidarität» verlangte. Nun bekräftigen die Sozialdemokraten diese Forderung – und lancieren ­zugleich eine Kampagne, die im ­ganzen Land sichtbar sein soll: Ab morgen Montag will die Partei 10'000 Flaggen verschicken.

Sie zeigen eine Hand mit einer ­ Rose und sind mit «Solidarität» be­schriftet. Ähnlich wie die orangen Fahnen zur Konzern­verant­wor­tungs­-Initiative sollen die roten Flaggen dereinst von möglichst ­vielen Balkonen hängen.

Drei Forderungen im Zentrum

Die SP will damit ein Zeichen ­setzen und zugleich den öffent­lichen Diskurs beeinflussen.

Im Zentrum der Kampagne ­stehen drei Punkte. Erstens eine «solidarische Krisenbewältigung». Heisst, dass etwa Notkredite auf Antrag nicht zurückgezahlt werden müssen oder Angestellte in systemrelevanten Berufen einen Bonus erhalten. Zweitens «solida­rische Investitionen», um aus der Krise zu kommen, etwa in klima­freundliche Mobilität. Und drittens eine «solidarische ­Finanzierung» der Corona-Schulden, worunter die SP unter anderem die Einführung einer Erbschafts­steuer für Erbschaften ab zehn Millionen Franken versteht.

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