Neuauflage der Rentenreform
Das Hauen und Stechen geht von vorne los

Die neue AHV-Reform von Alain Berset kommt schlecht an. Parteien und Verbände nehmen die Vorlage auseinander, kritisieren und schlagen sich die Köpfe ein.
Publiziert: 28.06.2018 um 23:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:43 Uhr
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Viel Zustimmung bekommt er nicht: Bundespräsident Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz über die Stabilisierung der AHV.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Kaum hat Bundespräsident Alain Berset (46) seine neue AHV-Reform präsentiert, fühlt man sich wie bei den alten Eidgenossen: Das Hauen und Stechen geht von vorne los! Parteien und Verbände nehmen die Vorlage auseinander, kritisieren und schlagen sich die Köpfe ein.

  • Beim Frauenrentenalter 65 stehen Linke und Grüne auf die Bremse. Die Kompensationsvorschläge genügen ihnen nicht. «Die Frauen sollen fast allein für die Reform bezahlen. Dabei müssen die Frauen immer noch für Gleichstellung kämpfen», schimpft SP-Vizepräsidentin Barbara Gysi (54, SG). Für die Bürgerlichen hingegen ist die Erhöhung ein Muss.
     
  • Beim sozialen Ausgleich für das höhere Frauenrentenalter gehen die Vorstellungen weit auseinander. Die SVP möchte am liebsten nichts dafür aufwerfen, die Linke hält die bundesrätlichen Vorschläge für «ungenügend» und will mehr Geld.
     
  • Die Mehrwertsteuererhöhung von 1,5 Prozent geht den Bürgerlichen viel zu weit. Der Gewerbeverband will maximal 0,3 Prozent gewähren, der Arbeitgeberverband höchstens 0,6 Prozent. Auch die SP will weniger Mehrwertsteuer, dafür höhere Lohnbeiträge. 

Bürgerliche schnüren Mitte-rechts-Päckli

Im Moment präsentieren Parteien und Verbände Maximalforderungen – dabei handelt es sich auch um das eine oder andere Scheingefecht.

Nachdem die Mitte-links-Reform mit dem 70-Franken-AHV-Zustupf an der Urne gescheitert ist, dürften diesmal aber die Bürgerlichen ein Mitte-rechts-Päckli zu schnüren versuchen.

Das sieht auch CVP-Nationalrätin Ruth Humbel (60, AG) so: «Bekämpft die Linke das höhere Frauenrentenalter, verabschiedet sie sich aus der Lösungsfindung. Dann geht es nur mit einem bürgerlichen Kompromiss.»

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