Grazioli begründet ihren Rücktritt in einer Mitteilung der Grünen von Mittwoch damit, dass «sie über die letzten Jahre in wesentlichen Themengebieten von der Mehrheit der Fraktion und der Partei abgewichen sei». Dies sei längerfristig für beide Seiten nicht nachhaltig tragbar. Grazioli und die Partei würden «in Frieden» getrennte Wege gehen, heisst es weiter.
Grazioli galt einst als Hoffnungsträgerin der Baselbieter Grünen und war Vizepräsidentin der Partei. Von den Grünen wurde die 38-Jährige letzten März nicht für die Nationalratswahlen nominiert. Grund dafür war ihr Engagement für die Souveränitätsinitiative, die von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Massnahmen angekündigt wurde.
Bei den eidgenössischen Wahlen am Sonntag hatte die grüne Baselbieter Ständerätin Maya Graf ihre Wiederwahl souverän geschafft, während ihre Parteikollegin Florence Brenzikofer ihren Nationalratssitz nur knapp verteidigen konnte. Der Stimmenverlust der Partei betrug 8 Prozent im Vergleich zum Allzeithoch vor vier Jahren, als sie mit 18 Prozent Wählerstimmen zur drittstärksten Kraft der Baselbieter Vertretung im Nationalrat geworden war.
(SDA)