Polit-Youngsters präsentieren Rezepte gegen Wahlfaulheit
Weniger alte Männer, mehr junge Vorbilder

Junge beteiligen sich weniger an Wahlen. Woran liegt das? Und was kann man tun, damit es sich ändert? Die Chefs der Jungparteien haben unterschiedliche Rezepte.
Publiziert: 29.09.2019 um 23:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2019 um 16:22 Uhr
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Für Maja Haus, Co-Präsidentin Junge Grüne, liegt es an den «alten, grauen Männern», dass sich Jugendliche nicht für Politik interessieren.
Foto: Keystone
Noa Dibbasey, Anne Grimshaw, Yaël Meier und Lou Schmid

In drei Wochen wählt die Schweiz. Die ganze Schweiz? Eigentlich schon, aber in Tat und Wahrheit werden vor allem ältere Semester an die Urnen gehen. Wer unter 25 ist, ist nur schwer zum Wählen und Abstimmen zu bewegen. Warum? BLICK und das «Soda»-Magazin haben bei jenen nachgefragt, die es wissen müssen – den Spitzen der Jungparteien.

Für Maja Haus (28), Co-Präsidentin der Jungen Grünen, liegt der Grund fürs politische Desinteresse auf der Hand. «Politik ist geprägt durch alte, graue Männer», sagt sie. Von denen fühlten sich Jugendliche nicht angesprochen. Auch Juso-Chefin Ronja Jansen (24) findet, Politik sei heute viel zu technokratisch. «Wir müssen den Jungen eine echte Alternative aufzeigen», findet sie.

Mehr Mobilisierung dank Facebook und Co.

Andri Silberschmidt (25) hingegen, Chef der Jungfreisinnigen, sieht darin kein neues Problem. «Das fehlende politische Interesse der Jungen gibt es schon seit Generationen», sagt er. Doch das könnte sich jetzt ändern: «Unsere Generation ist dank der sozialen Medien schneller informiert und lässt sich einfacher mobilisieren.»

Benjamin Fischer (28), Chef der Jungen SVP, und Tobias Vögeli (24), Präsident der Jungen GLP, sehen aber ein tiefer liegendes Problem. «Viele Themen sind viel zu komplex aufbereitet – das überfordert jene, die sich nicht extrem gut damit befassen», sagt Vögeli. Fischer ergänzt: «Unsere Aufgabe als Jungpartei ist es, jungen Menschen aufzuzeigen, dass sie von politischen Entscheiden besonders und direkt betroffen sind.»

Kann Stimmrechtsalter 16 etwas ändern?

Remo Zuberbühler (25) von der Jungen BDP meint, hier seien die Schulen gefragt: «Sie sollten Jungparteien einladen, die an konkreten Beispielen aus der Gemeinde aufzeigen können, dass Politik auch Jugendliche etwas angeht.» Dominic Täubert (21) von der Jungen EVP will weiter gehen: Er engagiert sich fürs Stimmrechtsalter 16. «Dann, wenn Jugendliche in der Schule lernen, was Politik ist, sollten sie so schnell wie möglich mitbestimmen. Das hätte einen langfristigen Effekt», ist er überzeugt.

Für JCVP-Chefin Sarah Bünter (26)  braucht es aber vor allem Vorbilder, «die zeigen, dass man etwas bewirken kann». Auch darum habe sie sich für das Amt zur Verfügung gestellt. «Ich möchte junge Frauen motivieren mitzugestalten.»

Wer mitbestimmt, gewinnt!

Der BLICK-Instagram-Channel Soda will Junge an die Urnen bringen. Die Jungjournalistinnen Yaël Meier (19) und Lou Schmid (20) nehmen Gleichaltrige mit auf eine Reise quer durch News und Politik. Wer Soda ein Selfie schickt, auf dem er das Wahlcouvert in den Briefkasten wirft, kann eine Führung durchs Bundeshaus gewinnen. Dazu muss man das Bild in seine Instagram-Story posten und @sodamagch markieren oder es per Direktnachricht auf Instagram schicken.

Yaël Meier (l.) und Lou Schmid.
BLICK

Der BLICK-Instagram-Channel Soda will Junge an die Urnen bringen. Die Jungjournalistinnen Yaël Meier (19) und Lou Schmid (20) nehmen Gleichaltrige mit auf eine Reise quer durch News und Politik. Wer Soda ein Selfie schickt, auf dem er das Wahlcouvert in den Briefkasten wirft, kann eine Führung durchs Bundeshaus gewinnen. Dazu muss man das Bild in seine Instagram-Story posten und @sodamagch markieren oder es per Direktnachricht auf Instagram schicken.

So funktioniert die Wahl 2019

Am 20. Oktober wählt die Schweiz ein neues Parlament. Wer bei den Worten panaschieren, CSP oder Proporz-System nur Bahnhof versteht, sollte sich über das ABC des wichtigen Urnengangs hier schlau machen.

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National- und Ständeratsratswahlen 2019

Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.

BLICK bietet rund um die Uhr die aktuellsten Informationen zum Wahlkampf, der politischen Themenagenda der Parteien und Kandidaten, der Sitzverteilung im Parlament und den Wahlergebnissen.

Für die Ständeratswahlen sind die Kantone zuständig. Bei den Nationalratswahlen arbeiten Bund, Kantone und Gemeinden eng zusammen.

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