Simonetta Sommaruga war dann mal weg. Und die Polit-Schweiz diskutiert seither, ob die Bundesrätin beim Angriff von SVP-Köppel nicht hätte cooler bleiben müssen.
Aber war eigentlich alles ganz anders? Denn jetzt macht Nationalratspräsidentin Christa Markwalder (FDP) das, was sie am Dienstag im Saal noch unterlassen hatte: Sie greift ein. «Simonetta Sommaruga musste aufs WC», so die Bernerin zu «Tele Züri». Diese Information habe sie von der Bundesrätin selbst erhalten. Sommarugas EJPD will die Gründe für den Abgang der Bundesrätin aus dem Saal seltsamerweise nicht kommentieren.
In Roger Köppels Rede hatte Christa Markwalder zwar den Respekt vermisst, allerdings keinen Grund gesehen, ihn zu unterbrechen: «Ich gewichte die Meinungsfreiheit hoch.» Die Intimsphäre der Bundesrätin offenbar eher weniger.
Wie weit folgte die Fraktion Sommaruga?
Etwas komisch mutet bei der Theorie der höchsten Schweizerin an, dass zusammen mit Sommaruga gleich die ganze SP-Fraktion plötzlichen Harndrang verspürte und aus dem Saal stürmte.
So oder so: Die Köppel-Sommaruga-Affäre spielt sich unter der Gürtellinie ab. Köppel hatte der Bundesrätin vorgeworfen, sich mit «frivoler Leichtfertigkeit» über Verfassungsbestimmungen hinwegzusetzen. Zudem lasse sie sich von der EU erpressen. Und im Zuge der Asylgesetzrevision spreche sie lieber von einem «Plangenehmigungsverfahren» als von «Enteignungen», wenn sie den Leuten die Häuser und Wohnungen wegnehme wolle, «um die von Ihnen ins Land geholten jungen Männer aus Gambia, Somalia und Eritrea als Asylanten unterzubringen».
Daraufhin musste Simonetta Sommaruga mal raus. (zeb)