Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler (FDP) und sein Präsident Jean-François Rime (SVP) liegen sich wegen der Umsetzung der Zuwanderungs-Initiative in den Haaren.
Und nun schert auch noch Vizedirektor Henrique Schneider aus. Er lehnt das Nachrichtendienst-Gesetz im Gegensatz zum Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) ab, wie er auf Anfrage sagt – doch «nicht aus ideologischen Gründen». Dem KMU-Vertreter fehlt im Erlass eine Regelung, «die Bürger vor dem Staat schützt, wenn sie zu Unrecht überwacht wurden».
Schneider erinnert an die Fichenaffäre Ende 80er-Jahre, als Menschen ihren Job verloren, weil sie beobachtet wurden. In solchen Fällen sei eine Entschädigung durch den Staat zwingend. Auch das Hauptargument der Gegner – mehr Sicherheit – kritisiert der Gewerbevertreter: «Es ist eine Illusion zu glauben, der Staat könne mit mehr Überwachung die totale Sicherheit bieten.» Eine solche wäre nur mit einer massiven Einschränkung der Freiheit möglich.
Das lehnt Schneider entschieden ab: «Schauen Sie nach Frankreich: Da wird mit Notrecht agiert, Anschläge passieren dennoch.» Eine globalisierte Welt bringe viele Vorteile, aber auch Risiken. Das Nein sei indessen seine persönliche Haltung – er verweist darauf, dass der Gewerbeverband den Schwerpunkt seiner Kampagnen-Aktivitäten auf die beiden anderen Initiativen gelegt habe.
Gespalten sind nicht nur die Gewerbler: Auch Vertreter von SP und SVP finden sich in beiden Lagern.