Nachfolgerin von Nathalie Rickli
Jetzt mischt SVP-Sozialhilfe-Schreck den Nationalrat auf

Sie kämpft gegen eine «Zehn-Millionen-Schweiz» und ist als Sozialhilfe-Schreck schweizweit bekannt: Heute wird die Zürcherin Therese Schläpfer (60) im Bundeshaus als Nationalrätin vereidigt.
Publiziert: 03.06.2019 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2019 um 14:42 Uhr
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Liebt ihr Velo: Die Neo-Nationalrätin Therese Schläpfer...
Foto: Andrea Cattani
Cinzia Venafro

Mit ihrem Kampf gegen die steigenden Kosten für die Sozialhilfe wurde Therese Schläpfer (60) schweizweit bekannt: Die Zürcher Gemeindepräsidentin des 1106-Seelenortes Hagenbuch ZH kündigte einst an, dass sie wegen einer geflüchteten Familie aus Eritrea die Steuern erhöhen müsse. Die Familie zog weg – die Steuern mussten trotzdem erhöht werden.

Heute nun zieht Therese Schläpfer in den Nationalrat ein. Der mit 60 Jahren älteste Shooting-Star der SVP bewirtschaftet die Lieblingsthemen ihrer Partei provokant und polemisch: Sie wettert gegen die Kesb und teilt auf Twitter regelmässig islamkritische Artikel und Videos von teils fragwürdigen Twitter-Accounts. 

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Mit der dreifachen Mutter zieht aber nicht nur eine kritische Stimme in Sachen Sozialhilfe und Islam in den Nationalrat ein: Schläpfer bezweifelt wie auch ihr Zürcher Parteikollege Roger Köppel (54) die menschengemachte Klimaerwärmung. 

SVP-Schläpfer will keine Klima-Leugnerin sein

Auf einem Podium zum Thema sagte sie laut der Zeitung «Landbote»: «Ich habe auf Youtube Filme von Leuten gesehen, die etwas anderes sagen.»

Gegenüber BLICK präzisiert die Neo-Nationalrätin, sie sei keine Klima-Leugnerin: «Bezweifeln heisst nicht verneinen! Klimawandel hat es erwiesenermassen schon immer gegeben.»

Beim Thema Klimaerwärmung müsse man «einen kühlen Kopf bewahren», um die besten Lösungen des Problems zu erarbeiten. «Schnellschüsse, welche nichts bringen und auf Kosten des Mittelstandes gehen, befürworte ich nicht.»

Einen Zusammenhang zwischen der Einwanderung und dem Klimaschutz stellt Schläpfer in ihrem von einer bekannten Zürcher PR-Firma extra produzierten Werbefilm her. Es zeigt die SVP-Frau aus der Drohnenperspektive beim Velofahren.

Darin lanciert sie das Thema, mit dem sie unter der Bundeshauskuppel auffallen will: «Die zehn Millionen-Schweiz».

Schläpfer könnte die zweite Rickli werden

«Es ist einfach wunderschön, mit dem Velo durch die Schweiz zu fahren. Mir gefällt die landschaftlich und kulturell vielfältige Schweiz mit ihrer direkten Demokratie. Darum wehre ich mich gegen eine 10-Millionen-Schweiz», so Schläpfer.

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Und so lautet ihr Ziel als Nationalrätin: «Die Gemeindeautomonie und die soziale Eigenverantwortung stärken sowie die Zuwanderung einschränken!»

Zudem sind ihr neue Gesetze ein Dorn im Auge. «Es werden viel zu viele neue Gesetze erlassen», sagt sie. Sie werde sich für das Prinzip «one in two out» einsetzen – für jedes neue Gesetz müssten zwei alte gestrichen werden.

Zwar rückt Schläpfer für den zurückgetretenen Jürg Stahl (51) nach. Mit ihrem Polit-Stil könnte sie allerdings vielmehr die in den Zürcher Regierungsrat gewählte Natalie Rickli (42) beerben. Schläpfer betont: «An Natalie Rickli schätze ich ihre Gradlinigkeit, Standhaftigkeit, ihren Durchhaltewillen und ihr Kommunikationstalent.»

Die neuen in Bundesbern

Er wurde als Bundesrats-Kandidat gehandelt, holte dann aber für die CVP den FDP-Sitz von Karin Keller-Sutter (55) im Ständerat: Der Jurist und Finanzdirektor des Kantons St. Gallen Benedikt Würth (51). Ab heute politisiert der einstige Stadtpräsident von Rapperswil-Jona (2007–2011) unter der Bundeshaus-Kuppel.

Neo-Ständerat Würth bleibt auch in St. Galler Regierung

Nach seiner Wahl in die St. Galler Regierung 2011 leitete er zuerst das Volkswirtschaftsdepartement. 2016 wechselte er ins Finanzdepartement. Derzeit präsidiert Würth die Konferenz der Kantonsregierungen.

Würth will sein Amt als Regierungsrat bis zu den Gesamt-Erneuerungswahlen im Februar 2020 behalten, selbst wenn er im kommenden Oktober als Ständerat bestätigt wird. Erlaubt ist es: Ein kantonales Gesetz aus dem Jahr 1940 lässt ein solches Doppelmandat zu.

Milchstreik-Haab jetzt in Bern

In der SVP-Fraktion des Nationalrats rückt neben Gemeindepolitikerin Therese Schläpfer (60) ein weiteres bekanntes Gesicht nach: Der Milchstreik machte Bauer Martin Haab (57) 2008 schweizweit bekannt – weil er seine Frau lieber in der Milch baden liess, als sie unter Wert zu verkaufen. Die einstige nationale Reizfigur will den Bauern in Bern Beine machen. Haab ersetzt die in den Zürcher Regierungsrat gewählte Natalie Rickli (42).

Er wurde als Bundesrats-Kandidat gehandelt, holte dann aber für die CVP den FDP-Sitz von Karin Keller-Sutter (55) im Ständerat: Der Jurist und Finanzdirektor des Kantons St. Gallen Benedikt Würth (51). Ab heute politisiert der einstige Stadtpräsident von Rapperswil-Jona (2007–2011) unter der Bundeshaus-Kuppel.

Neo-Ständerat Würth bleibt auch in St. Galler Regierung

Nach seiner Wahl in die St. Galler Regierung 2011 leitete er zuerst das Volkswirtschaftsdepartement. 2016 wechselte er ins Finanzdepartement. Derzeit präsidiert Würth die Konferenz der Kantonsregierungen.

Würth will sein Amt als Regierungsrat bis zu den Gesamt-Erneuerungswahlen im Februar 2020 behalten, selbst wenn er im kommenden Oktober als Ständerat bestätigt wird. Erlaubt ist es: Ein kantonales Gesetz aus dem Jahr 1940 lässt ein solches Doppelmandat zu.

Milchstreik-Haab jetzt in Bern

In der SVP-Fraktion des Nationalrats rückt neben Gemeindepolitikerin Therese Schläpfer (60) ein weiteres bekanntes Gesicht nach: Der Milchstreik machte Bauer Martin Haab (57) 2008 schweizweit bekannt – weil er seine Frau lieber in der Milch baden liess, als sie unter Wert zu verkaufen. Die einstige nationale Reizfigur will den Bauern in Bern Beine machen. Haab ersetzt die in den Zürcher Regierungsrat gewählte Natalie Rickli (42).

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