Der Besuch von Google in Zürich, lockeres Nachtessen in der trendigen Giesserei Oerlikon und viel gute Stimmung: Der Fraktionsausflug der Grünliberalen am Mittwoch diese Woche lässt sich auch so beschreiben.
Ein Thema aber stand natürlich im Vordergrund, denn die Partei steht vor einer entscheidenden Weichenstellung: Nach zehn Jahren tritt GLP-Identifikationsfigur Martin Bäumle (53) ab.
Aufgrund der Gespräche scheint klar: Gleich drei Nationalräte wollen in die Fussstapfen des Parteipräsidenten treten. Tiana Angelina Moser (38, ZH), Kathrin Bertschy (37, BE) und Jürg Grossen (47, BE) stehen bereit. Favoritin ist im Augenblick Fraktionschefin Moser. Sie ist breit abgestützt, hat keine parteiinternen Gegner und entspricht mit ihrem selbstsicheren, offenen und urbanen Auftreten dem Image, das sich GLP-Mitglieder und Wähler gern selber geben.
Eine gewisse Uneinigkeit herrscht zwischen den Kandidaten über das Wahlprozedere: Moser wäre bereit, an der Delegiertenversammlung im August mit weiteren Anwärtern anzutreten und die Basis über ihren neuen Chef entscheiden zu lassen. Grossen dagegen findet, die Parteileitung müsse den Delegierten einen gemeinsamen Vorschlag unterbreiten: «Unsere Partei ist nicht gross genug, wir sollten als Team auftreten und uns nicht gegenseitig öffentlich bekämpfen.»