13 Jahre nach seinem Tod werden Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Westschweizer Bischof Bernard Genoud bekannt. Eine Frau wirft dem einstigen Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg vor, sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen zu haben.
Bischof Charles Morerod, Genouds Nachfolger, hat am Montag an einer Medienkonferenz über die Vorwürfe informiert. Die Frau sei am 1. Dezember zu ihm gekommen und habe vom Missbrauch berichtet. Sie war eine Schülerin Genouds am Collège du Sud in Bulle, wo dieser als Philosophielehrer tätig war.
Genoud lebe zwar nicht mehr. Doch es sei Aufgabe der Kirche, «das Leiden der Opfer nicht unbeantwortet zu lassen», so Morerod. Die Frau habe enorm unter dem jahrelangen Schweigen gelitten.
Der Bischof ruft mögliche weitere Opfer dazu auf, sich zu melden. «Es ist möglich, dass auch andere Personen unter der Last eines unerträglichen Schweigens zutiefst leiden. Bischof Morerod lädt sie ein, eine Aussage zu machen», heisst es in einer Medienmitteilung der Diözese. Betroffene können sich bei der Kommission«Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld» der Diözese melden oder bei der unabhängigen Kommission für Anhörung, Vermittlung, Schlichtung, und Wiedergutmachung. (lha)