Besijan Kacorraj lebt seit zwei Wochen im Kosovo. Der unter dem Künstlernamen Besko bekanntgewordene Rapper muss in seinem Herkunftsland ein neues Leben aufbauen. In der Schweiz ging der 31-Jährige bis vor Bundesgericht – vergeblich.
Obwohl Besko seit einer Verurteilung wegen bewaffneten Raubes nicht mehr straffällig wurde und sich im Gefängnis zu einem Rapper wandelte, der die Jugend auf den richtigen Weg führen wollte, wurde er in das Herkunftsland seiner Eltern ausgewiesen.
Bei seinen Bestrebungen, in die Schweiz zurückzukehren, erhielt Besko Unterstützung von unerwarteter Seite: SVP-Nationalrat Lukas Reimann glaubt laut der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF, der Mann könnte in der Schweiz einen positiven Einfluss auf junge Migranten ausüben.
Schoss Reimann mit dieser gut gemeinten Aussage übers Ziel hinaus? Geriet er damit innerhalb der SVP, die traditionell eine harte Linie gegenüber kriminellen Ausländern vertritt, in die Kritik? In einem auf Facebook geposteten Video wehrt sich Reimann dagegen, von den Medien als «Sozi» hingestellt zu werden.
Es sei erstaunlich, wie jetzt in allen Medien stehe, er setze sich für einen kriminellen Ausländer ein.
Für eine Stellungnahme nicht erreichbar
«Meine Aufgabe als Politiker ist es nicht, den Einzelfall anzuschauen», sagt Reimann. Sondern er wolle sich aufs Gesamte konzentrieren. Den SVP-Politiker ärgert der Umstand, dass es auf der einen Seite Fälle gebe, bei denen die betroffenen Personen trotz Ausschaffungsinitiative nicht ausgeschafft würden.
Auf der anderen Seite habe man Fälle, die man diskutieren könne. Für Reimann geht es um die Grundsatzfrage, ob es tolerierbar ist, dass in einigen Kantonen gar niemand ausgeschafft wird und in anderen «wird so durchgegriffen, wie man es tun sollte», wie er im Video erklärt.
Wo genau der Zusammenhang zu Beskos Fall ist, erklärt Reimann nicht. Unklar bleibt auch, ob er an der Unterstützung für Besko festhält oder nicht. Für eine Stellungnahme war Reimann bisher nicht erreichbar. (noo)