Nach Trump-Drohungen
Gleich zwei Bundesräte treffen US-Parlamentarier

Die Bundesräte Cassis und Parmelin empfingen sechs US-Kongressabgeordnete in Bern. Sie betonten die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA, trotz jüngster Handelsspannungen.
Publiziert: 19.03.2025 um 18:27 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2025 um 18:41 Uhr
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Eine US-Delegation von Abgeordneten (v.l.) Stephen Lynch, Donald Norcross, Andy Harris und Bill Huizenga betritt das Bundeshaus.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweizer Bundesräte empfangen US-Kongressabgeordnete und betonen wichtige bilaterale Beziehungen
  • USA setzte Schweiz auf Liste mit unfairen Handelsmethoden wegen positiver Handelsbilanz
  • Sechs US-Kongressabgeordnete beider Parteien treffen sich mit Schweizer Regierungsvertretern
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Aussenminister Ignazio Cassis (63, FDP) und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65, SVP) haben am Mittwoch sechs US-Kongressabgeordnete beider Parteien in Bern empfangen. Anlässlich des Besuchs betonten die Bundesräte die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin bekräftigte auf X die «ausgezeichneten bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden ‹Schwesterrepubliken». Wirtschaftliche Freiheit, Unternehmertum, vernünftige Regulierung und eine marktbasierte Wirtschaftspolitik seien für beide Länder wichtig.

«Die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses und der Vertrauensbeziehungen bleibt wesentlich», schrieb auch Ignazio Cassis auf X. Die wirtschaftliche, finanzielle und wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie die Aussenpolitik standen demnach auf der Tagesordnung der Gespräche.

Ausserdem seien Gespräche mit vier Staatssekretären und mehreren Parlamentsangehörigen geplant, teilte das Aussendepartement EDA am Mittwoch mit. Es bestätigte damit einen Bericht der Tamedia-Zeitungen.

Angespannte Beziehungen?

Die USA hatten die Schweiz auf eine Art Schwarze Liste von Ländern mit «unfairen Handelsmethoden» gesetzt. Denn die Schweiz hat mit den USA eine positive Handelsbilanz bei Gütern, exportiert also mehr als sie importiert.

Erst am Dienstag war die Chefin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), Helene Budliger Artieda (59), deshalb nach Washington gereist und hatte dort den Stabschef des Handelsbeauftragten von US-Präsident Donald Trump getroffen. Die Schweizer Delegation habe dabei die US-Vorwürfe unlauterer Handelspraktiken widerlegen können, hiess es danach.

Der aktuelle Besuch der US-Abgeordnete sei jedoch bereits vor mehreren Monaten geplant worden, schrieb das EDA. Die Schweiz organisiere jedes Jahr eine solche Reise für US-Parlamentarier und deren Mitarbeitende. Dabei gehe es darum, den Politikern die aussenpolitischen Prioritäten der Schweiz näher zu bringen und Wirtschafts-, Finanz- und Wissenschaftsthemen zu besprechen.

Es stehen verschiedenste Treffen an

Zur diesjährigen US-Delegation gehören die Demokraten Lloyd Doggett (78), Stephen Lynch (69) und Donald Norcross (66) sowie die Republikaner Andy Harris (68), Bill Huizenga (56) und Nicole Malliotakis (44). Bereits am Dienstag hatten sie in Zürich Verantwortliche der ETH und der Schweiz-amerikanischen Handelskammer getroffen.

Am Freitag steht für die US-Parlamentarier ein Besuch in Genf und ein Treffen mit dem Schweizer Uno-Botschafter Jürg Lauber sowie mit Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sowie der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) an.

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