Vom Bundeshaus ins Kinderzimmer: Wegen eines geschmacklosen Juden-Vergleichs ist der Aargauer Grünen-Politiker Jonas Fricker vergangenes Jahr aus dem Nationalrat zurückgetreten. Seither ist der 41-Jährige Hausmann. Als Frickers Nachfolgerin rückte Irène Kälin ins Parlament nach.
Doch Frickers politischer Rückzug könnte nur von kurzer Dauer sein. Wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet, will die Kantonalpartei den Grünen zurück ins Bundeshaus hieven.
«Er würde uns viele Stimmen bringen»
Fricker selbst äusserte sich diese Woche verhalten zu einer möglichen Wieder-Kandidatur. «Diese Entscheidung ist noch offen», twitterte er. Mehr ist derzeit aus dem alt Nationalrat nicht herauszubekommen.
Die Grünen Aargau allerdings bestätigen auf Nachfrage der «Schweiz am Sonntag»: Fricker wurde für eine Kandidatur bereits offiziell angefragt. Eine erste Anfrage sei vor zwei Monaten erfolgt, sagt Kantonalpräsident Daniel Hölzle. In den nächsten Wochen werde er ihn erneut kontaktieren. «Als Parteipräsident habe ich selbstverständlich Interesse an starken und bekannten Namen auf unserer Nationalratsliste.» Dies sei Fricker «zweifelsohne». «Er ist ein Grüner durch und durch und würde uns viele Stimmen bringen.»
Damit könnte den Aargauer Grünen eine Kampfwahl bevorstehen. Denn auch Frickers Bundeshaus-Nachfolgerin Kälin will 2019 laut Hölzle wieder antreten. Und auch der ehemalige Badener Stadtammann und Nationalrat Geri Müller liebäugelt mit einem Bundeshaus-Comeback. (lha)