Nach dem Rücktritt der Aargauer Regierungsrätin Franziska Roth (55) prüfen verschiedene Parteien eine Teilnahme an der Ersatzwahl vom 20. Oktober. Weil Roth die einzige Frau in der Exekutive ist und wegen des erfolgreichen Frauenstreiks, steht für die Wahl eine Kandidatin im Fokus.
Damit ist die Ausgangslage für die SVP schwierig. Viele sehen einzig Gemeinderätin Martina Bircher (35) als mögliche Kandidatin.
Eine grosse Hypothek ist für die SVP, dass sich die Kantonalpartei dafür entschuldigte, Roths Leistungsvermögen falsch eingeschätzt zu haben. Wer glaubt ihr, dass sie jetzt jemand Fähiges bringt?
Darum war Roth umstritten
Roth war nach wochenlangem Streit um ihre Amtsführung aus der SVP ausgetreten. Ein Bericht dazu, der von der Regierung in Auftrag gegeben worden war, wird nun nicht veröffentlicht. Beobachter glauben, er sei für Roth sehr negativ ausgefallen, weshalb sie die Reissleine zog.
Nun wittern die anderen Parteien Morgenluft. Bei der BDP gilt Grossrätin Maya Bally (57) als Favoritin. Für die FDP werden Grossrätin Martina Sigg (58) und Fraktionschefin Sabina Freiermuth (54) gehandelt.
Binder nimmt sich aus dem Rennen
Bei der SP wäre eine Kandidatur von Nationalrätin Yvonne Feri (53), aber auch der Grossrätinnen Simona Brizzi und Gabriela Suter (47) möglich. Die Grünen könnten mit Nationalrätin Irène Kälin (32) oder der Badener Stadträtin Ruth Müri (48) antreten.
Auf Anfrage sagt CVP-Präsidentin Marianne Binder (61), man berate eine Kandidatur. Auf eine eigene Kandidatur angesprochen, winkt sie ab: «Fürs Aargauer Regierungsamt hat die CVP andere gute Persönlichkeiten – gerade Frauen.»
Im Gespräch für die CVP sind Grossrätin Edith Saner (59) und Nationalrätin Ruth Humbel (61).