Nach Rassismus-Vorwürfen gegen Zürcher Regierungsrätin
Fehr will doch nicht ans Alba-Festival

Nach der Kontroverse um die Absage des Alba-Festivals vergangenes Jahr hatte die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr eigentlich vor, dieses Jahr selbst am Fest teilzunehmen. Nun ändert sie ihre Meinung.
Publiziert: 01.07.2022 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2022 um 11:32 Uhr
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Jacqueline Fehr verzichtet wegen der politischen Debatte darauf, am Alba-Festival teilzunehmen.
Foto: Keystone

Das Alba-Festival in Zürich soll nicht durch politische Töne überlagert werden: Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr (59) verzichtet deshalb an diesem Wochenende auf ihren angekündigten Besuch an der Grossveranstaltung, wie sie am Freitag auf Twitter schrieb.

Noch vor wenigen Tagen hatte ihr Sprecher mitteilen lassen, dass Fehr «gern» dieses Jahr am laut Veranstaltern grössten albanischen Fest Europas teilnehmen werde. Sie sei am Donnerstag bei einem Telefongespräch vom Veranstalter erneut eingeladen worden, schreibt Fehr auf Twitter. «Mein Besuch ist aber unterdessen zum politischen Thema geworden», begründet sie ihren Entscheid. Und sie wisse, dass dem Veranstalter die politische Inszenierung des Anlasses Sorgen bereite.

Treffen mit Veranstalter geplant

Fehr will sich deshalb nun mit dem Veranstalter in der nächsten Woche ausserhalb des Festivals treffen. «Denn die Veranstalter und ich haben das gleiche Interesse: Das Festival soll Freude machen und Menschen bei toller Musik und guter Stimmung zusammenbringen.» Sie wünsche alle ein schönes Fest, twitterte sie.

Die Durchführung des Anlasses auf der Hardturm-Brache hatte der Regierungsrat im vergangenen Jahr kurzfristig verboten. Wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus widerrief er weniger als 48 Stunden vor dem Festivalbeginn die Bewilligung. Dies auch mit der Begründung, dass die Impfquote in der albanischen Gemeinschaft tief sei.

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus rüffelte deswegen den Regierungsrat, wie in dieser Woche bekannt wurde. Der Entscheid sei diskriminierend gewesen. Fehr sagte, dass sie diese Kritik «sehr ernst» nehme. Ihre Beziehungen zur Community seien aber nach wie vor gut. (SDA)

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