Einst waren sie dicke Freunde, heute sind sie einander spinnefeind: Präsident Recep Tayyip Erdogan (63) macht Fethullah Gülen (76) für den Putschversuch verantwortlich und will ihn vor Gericht bringen. Doch Gülen ist zurzeit ausser Erdogans Reichweite. Der Anführer der religiösen und sozialen Gülen-Bewegung lebt im US-Bundesstaat Pennsylvania.
In absoluter Sicherheit ist er aber nicht. Denn seit Donald Trump (71) in den USA an der Macht ist, wächst die Möglichkeit einer Auslieferung. Trumps erster Sicherheitsberater Michael Flynn (58) hatte Gülen als «Islamisten» und «Osama bin Laden der Türkei» bezeichnet. Die Türken halten daher eine Auslieferung für wahrscheinlich, auch weil Trump und Erdogan ein recht gutes Verhältnis pflegen.
Gülen meldete sich in diesen Tagen zu Wort. Er sagte: «Falls die Vereinigten Staaten es für richtig halten, mich auszuliefern, würde ich gehen.» Er stritt erneut ab, hinter dem Putsch zu stecken.