«Es ist für mich und die Partei der richtige Zeitpunkt»
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Pfister zu seinem Rücktritt:«Es ist für mich und die Partei der richtige Zeitpunkt»

Nach neun Jahren im Amt
Mitte-Präsident Gerhard Pfister tritt im Sommer zurück

Der Präsident der Mitte-Partei, Gerhard Pfister, tritt im Sommer 2025 zurück. Das kündigte er am Montag an.
Publiziert: 06.01.2025 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2025 um 14:50 Uhr
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Mitte-Präsident Gerhard Pfister tritt zurück.
Foto: keystone-sda.ch
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Er war seit 2016 im Amt, hat die CVP zur Mitte gemacht und mit der BDP fusioniert. Nun will der Zuger Nationalrat Gerhard Pfister (62) als Präsident der Mitte zurücktreten. Das kündigte er am Montag beim traditionellen Dreikönigsgespräch der Mitte Schweiz an. Die Übergabe soll im Rahmen der Delegiertenversammlung am 28. Juni 2025 in Biel erfolgen, bei der die Nachfolgerin oder der Nachfolger gewählt wird.

Nach der erfolgreichen Umsetzung der Strategie 2025 sei der Zeitpunkt gekommen, den Stab weiterzugeben, so Pfister. Er wolle Platz machen für frische Kräfte und die nächste Generation. Der 62-Jährige ist der dienstälteste Parteipräsident in Bern. 

Unter der Leitung von Pfister habe die Mitte entscheidende Erfolge erzielt, teilt die Partei mit, etwa die Fusion mit der BDP. Und bei den Wahlen 2023 habe die Partei erstmals seit 40 Jahren zulegen und neue Wählerinnen und Wähler gewinnen können. Im Nationalrat überholte die Mitte gemessen an der Fraktionsstärke erstmals die FDP. 

Fast jeden Abend unterwegs

«Dieser Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit, eines klaren strategischen Kurses und eines starken Teams», lässt sich Pfister zitieren. Pfister war als eher wertkonservativ gestartet.

In einem Interview sagte er nun dem «Tages-Anzeiger» zu seinem Abschied: «Heute sind wir die soziale Stimme im bürgerlichen Lager.» Die Partei könne den Wählenden im Zentrum eine Alternative bieten zur SP, die nach links drifte, und zur nach rechts gerückten FDP. «Die traditionelle Aufgabe unserer Partei ist es, die sozialen Fragen wirklich ernst zu nehmen und eine nicht sozialistische Antwort darauf zu finden.»

Das Amt als Parteipräsident sei sehr anspruchsvoll, sagte Pfister. Man sei jeden Abend unterwegs und müsse medial ständig verfügbar sein. Pfister wurde zum gefragten Interviewpartner der Medien, weil er jeweils die Politik in grossen Linien zeichnete. Für die Partei sei der Fokus auf seine Person tatsächlich ein Risiko, so Pfister im «Tages-Anzeiger». Es sei wichtig, dass die Partei nun mehr Gesichter erhalte.

Gegenüber der Zürcher Zeitung räumte Pfister auch ein, dass es nicht immer gelungen sei, die Ständeräte in Kernthemen auf Parteilinie zu bringen. Diese haben mehrfach Vorhaben, die der Parteileitung wichtig waren, torpediert. 

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