Alle Jahre wieder regiert auf Schweizer Strassen das Chaos, sobald der erste Schnee liegen bleibt. Allein im Kanton Zürich hat es am Wochenende rund 170 Verkehrsunfälle gegeben. In Bern sogar rund 180 Unfälle. Und trotzdem gibts hierzulande immer noch keine Winterpneu-Pflicht! Politiker haben jetzt genug und wollen intervenieren.
SVP-Nationalrat plant Vorstoss
An vorderster Front: SVP Nationalrat Walter Wobmann. Wie er zu BLICK sagt, will er sich des Problems annehmen und prüft einen Vorstoss: «Ich bin dafür, dass man Anfang November bis Ende März eine Winterpneu-Pflicht einführt», sagt er.
Dabei gehe es nicht nur darum, ob Schnee und Eis auf den Strassen liege: «Der Gummi an den Sommerpneus wird bei kalten Temperaturen viel zu hart, und so verlängert sich der Bremsweg», erklärt er. Auch wenn es im Flachland selten schneien würde, sei es trotzdem kalt: «Bei Temperaturen unter null Grad braucht es Winterpneus!»
Diesem Entscheid schliesst sich auch Ulrich Giezendanner an: «Ich habe schon vor Jahren einen Antrag zur Winterpneupflicht gestellt», sagt der Aargauer SVP-Nationalrat. Er sei zwar normalerweise kein Fan von neuen Vorschriften, jedoch gehe es hierbei um die Sicherheit.
Winterpneu-Regelung sei bereits klar genug
Thierry Burkart, TCS-Vizepräsident und FDP-Nationalrat, sieht das jedoch anders: «Es bestehen bereits Konsequenzen für Personen, die im Winter mit Sommerpneus einen Unfall bauen», sagt Burkart. Die Versicherung könne Regress nehmen, und Personen, die wegen Eisglätte einen Stau verursachen, würden gebüsst: «Die Konsequenzen sind klar. Deswegen ist es auch nicht nötig, ein neues Gesetz zu erlassen, welches dann gar keine Wirkung hat», erklärt er weiter.
Doch auch Burkart sagt: «Ich habe null Verständnis für Personen, die ihre Winterpneus nicht rechtzeitig aufziehen!»