Nach historischem SVP-Sieg im Aargau
Verlierer geben sich aufs Dach

Die SVP hat mit Franziska Roth einen zweiten Sitz im Regierungsrat gewonnen. Dank der BDP, sagt die Linke. Die Beschuldigten behaupten das Gegenteil.
Publiziert: 27.11.2016 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:19 Uhr
Florian Wicki

Der Kanton Aargau hat gewählt. Mit Franziska Roth (52) wurde heute erstmals eine zweite Vertreterin der SVP in den Regierungsrat gewählt. Sie hat sich mit knapp 10'000 Stimmen Vorsprung gegen Yvonne Feri von der SP und mit etwas über 20'000 Stimmen gegen die Drittplatzierte Maya Bally (BDP) durchgesetzt. Bei der SVP herrscht Freude, während sich die Verlierer nun den Schwarzen Peter zuschieben.

Für ihn hat die BDP den Sieg der SVP zu verantworten: Cédric Wermuth (30), SP-Nationalrat und Co-Präsident der SP Aargau.
Foto: Keystone/Gaetan Bally

Die SP sagt, die BDP sei schuld

Cédric Wermuth, SP-Nationalrat und Co-Präsident der SP Aargau, bezeichnet die BDP als Steigbügelhalterin: «Die BDP hat dieses Resultat mit Hilfe der CVP ermöglicht. Ihre chancenlose Kandidatur war nichts anderes.» Die Konsequenzen werde nun das Volk zu spüren bekommen.

Schiebt den Schwarzen Peter zurück: BDP-Nationalrat Bernhard Guhl (44).
Foto: Keystone/Gaetan Bally

Die BDP sagt, die SP sei schuld

Bernhard Guhl, BDP-Nationalrat und Präsident der aargauischen Kantonalpartei, lässt die Vorwürfe nicht gelten: «Wermuth soll erst mal vor der eigenen Tür kehren.»

Hätte die SP im zweiten Wahlgang auf eine Kandidatur verzichtet, wäre der letzte Sitz nicht bei der SVP gelandet. «Wenn sich die Linke und die Mitte auf eine gemeinsame gemässigte Mittekandidatur geeinigt hätten, wäre das Resultat jetzt wohl anders», so Guhl. «Hätte sich Feri zurückgezogen, wären wohl einige der linken Stimmen zur Mitte gegangen», glaubt er. Doch da Feri für viele aus der Mitte unwählbar sei, hätte ein Rückzug Ballys das Resultat wohl kaum verändert.

Auch von «chancenlos» will Guhl nichts hören: «Frau Bally hat im ersten Wahlgang gut abgeschnitten. Wir wurden ausserdem seitens der CVP- und der FDP-Basis motiviert, nochmals anzutreten, da diese die linke Feri und die rechte Roth nicht wählen konnten.» Die FDP-Führung habe eine unglaubliche Kehrtwende vollzogen, wollte sie doch im zweiten Wahlgang erst einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken, nur um nachher doch Franziska Roth zu unterstützen.

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