Zu Xplain gehören die beiden Firmen Xplain AG und die spanische Entwicklungspartnerin Xplain Ibérica. Beide werden eigenständig weitergeführt, wie Andreas Löwinger, CEO der Xplain AG, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die insgesamt 60 Mitarbeitenden beider Firmen behalten ihre Jobs. Auch würden sämtliche Projekte fortgesetzt.
Löwinger bleibt CEO, bis eine Nachfolge gefunden ist. Er erachtet es als unproblematisch, dass seine Firma in ausländische Hände übergeht, obwohl sie Software im Bereich der inneren Sicherheit für diverse Schweizer Behörden entwickelt: «Wir sind bei weitem nicht das einzige Unternehmen in ausländischem Besitz, das für die Behörden arbeitet.»
Waadt kündigte Vertrag
Hacker hatten Anfang 2023 eine Schwachstelle auf den Servern des IT-Dienstleisters mit Erpresser-Software angegriffen. Sie stahlen dort Daten der Bundesverwaltung und veröffentlichten sie im Darknet.
Bis auf den Kanton Waadt blieben Xplain sämtliche Kundinnen und Kunden treu. Die Waadt hatte ihren Vertrag im Februar dieses Jahres mit sofortiger Wirkung gekündigt.
Anfang Mai dieses Jahres veröffentlichte der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (Edöb) drei Untersuchungsberichte zum Datenleck. Er kam zum Schluss, sowohl Bund als auch Xplain hätten Fehler gemacht, und gab eine Reihe von Empfehlungen ab.
Xplain und zwei betroffene Bundesämter gaben in der Folge bekannt, die Empfehlungen würden akzeptiert. Zudem beschloss der Bundesrat eine Reihe von Massnahmen zur Vermeidung künftiger Datenabflüsse.
Die Xplain AG wurde im Jahr 2000 gegründet. Sie hat ihren Sitz in Interlaken.