Anfang Woche fand im Parlament die letzte Abstimmung über die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative statt, nun folgt noch die Schlussabstimmung am Freitag.
Einer war besonders erbost über die geplante Umsetzung: Roger Köppel, der Zürcher SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor. Im Werbevideo für die aktuelle «Weltwoche» tat er seinen Ärger kund: «Wir sind jetzt in dem Gebäude, in dem diese Woche die Demokratie beerdigt wurde» – aufgenommen hat er es in der Wandelhalle des Bundeshauses.
Weltwoche-Video-Vorschau 50/16
Ein «politisches Himmelfahrtskommando aus FDP und SP» habe beschlossen, die Initiative nicht umzusetzen. Stattdessen habe man ein untaugliches Gesetz konstruiert. Es sei anscheinend der Zeitpunkt gekommen, an dem der Stimmbürger der «sogenannten politischen Elite» gleichgültig sei.
«Eine Elite, die nicht mehr an die Leute denkt, denen sie dienen soll, sondern nur noch an sich selbst, das ist keine Elite mehr, das ist eine Schein-Elite.»
Pikant: Während der letzten Abstimmungen war Köppel – der selbst zur Politiker-Elite gehört – gar nicht anwesend. Entschuldigt war er nicht, auf der Präsenzliste eingetragen auch nicht. Beim Parlamentsdienst reagierte man verwirrt, im Gegensatz zu seinem Stuhl im Ratssaal war sein Garderobenhaken nämlich zeitweise besetzt.
«Damit im Saal etwas noch älter ist als Kirk Douglas».
Köppel fehlte bekanntlich wegen einer Reise nach Hollywood (wir berichteten): Der 51-Jährige nahm an der Geburtstagsfeier des 100 Jahre alten Kirk Douglas teil. Und schoss dort Selfies mit Steven Spielberg, Michael Douglas & Co. Zum Dank prangte der Jubilar heute auf dem «Weltwoche»-Titel («Der letzte Titan»). Als Mitbringsel gab es Schweizer Schokolade, in einer antiken Box aus dem 19. Jahrhundert – «damit im Saal etwas noch älter ist als Kirk Douglas».
Zu seiner USA-Reise sagte er dem «SonntagsBlick»: «Anders als manche Kollegen im Bundeshaus bin ich kein Berufspolitiker, sondern ein Unternehmer und Journalist im freien Markt.» Es könne daher schon vorkommen, dass er Abstimmungen verpasse.