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Nach dem Aargau die Schweiz?
Andreas Glarner interessiert sich für das SVP-Präsidium

Erst seit wenigen Wochen ist Andreas Glarner Präsident der SVP Aargau. Jetzt strebt er schon nach Höherem: Er kann sich vorstellen, Präsident der SVP Schweiz zu werden.
Publiziert: 29.01.2020 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2020 um 06:12 Uhr
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Die Suche nach einem Nachfolger für SVP-Präsident Albert Rösti ist schwierig.
Foto: Thomas Meier

Er trat als Aussenseiter an und schaffte die Sensation: Vor rund zwei Wochen wurde Andreas Glarner (57) zum SVP-Präsident des Kantons Aargau gewählt. Jetzt könnte es eine Stufe höher gehen: Glarner ist interessiert daran, die SVP-Schweiz zu präsidieren. «Ich würde es gerne machen. Ich bin aber nicht berufen und noch nicht angefragt worden», sagt Glarner zur SRF-Sendung «Rundschau».

Glarner gilt als SVP-Hardliner, der insbesondere mit Migrationspolitik Stimmung macht. Kantonalpräsident im Aargau wurde er unter anderem, weil er am Parteitag eine emotionale und kämpferische Rede hielt: «Die SVP Aargau ist wie die SVP Schweiz ein Sanierungsfall.»

Ganz anders sieht das der bislang einzige offizielle Kandidat, der Zürcher Alfred Heer (58). «Es bringt nichts, mit solchen Sprüchen unsere Leute aufzuschrecken», sagte er zum SonntagsBlick. Schliesslich wolle sich niemand für einen Sanierungsfall einsetzen.

Schwierige Suche

Die SVP tut sich schwer, einen Nachfolger für den zurückgetreten Präsidenten Albert Rösti (52) zu finden. Am Dienstag sagte Thomas Matter (53) ab, es sei nicht möglich, neben einem Unternehmen auch noch eine Partei zu führen. Mit Marcel Dettling (38) scheint sich ein weiterer Favorit aus dem Rennen zu nehmen, schreiben die Zeitungen von CH-Media.

Dettling selbst nennt Nationalrat Franz Grüter (56) einen «Traumkandidaten». Der Unternehmer habe Bodenhaftung und komme auf dem Land gut an. Doch Grüter sagte bereits kurz nach Röstis Rücktrittsankündigung ab. Und doppelt nun nach: «Stand heute sehe ich nicht, dass ich auf meinen Entscheid zurückkomme.»

Entlöhnung im Ausnahmefall möglich

Als mögliche Kandidaten verbleiben damit unter anderem der Berner Ständerat Werner Salzmann (57) und die Basler Nationalrätin Sandra Sollberger (46). Mitunter ein Grund für die schleppende Suche nach einem Rösti-Nachfolger ist, dass das Amt sehr zeitintensiv ist. Geld gibt es dafür keines.

Das könnte sich ändern – wenn auch nur in Ausnahmefällen, so SVP-Übervater Christoph Blocher (79) zur «Rundschau». «Wenn es einen Fall gibt, wo man zum Schluss kommt, der könnte es, aber das geht jetzt in seiner beruflichen Situation nicht finanziell: Dann muss man ihm halt etwas geben. Das ist doch klar.» Grundsätzlich müsse das Präsidium aber ein Ehrenamt bleiben. (brb)

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