Nach Burkhalter-Rücktritt fordert BLICK
Und jetzt ein Tessiner!

Seit 18 Jahren ist das Tessin nicht mehr im Bundesrat vertreten. Jetzt ist die beste Gelegenheit, das zu ändern. Ein Kommentar von Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe.
Publiziert: 15.06.2017 um 00:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:12 Uhr
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Didier Burkhalter tritt als Bundesrat zurück. Wer wird sein Nachfolger?
Foto: EQ Images
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Christian Dorer

Didier wer?

Noch nach Jahren schien FDP-Bundesrat Didier Burkhalter nicht in seinem Amt angekommen zu sein. Schon im Innendepartement hinterliess er keine Spuren. Dann wurde er Aussenminister. Das Jahr als Präsident der OSZE war der Höhepunkt seiner Karriere. Ja, auf dem internationalen Parkett machte Burkhalter einen guten Job.

Er versäumte es leider nur, seine Aussenpolitik im Inland zu erklären. Im Bundesrat manövrierte er sich ins Abseits, weil er an einem institutionellen Rahmenabkommen mit der EU festhielt, das keiner mehr will. Die grösste Überraschung lieferte Burkhalter gestern: mit seinem Rücktritt.

Nun sucht die FDP also einen neuen Bundesrat. Und was hat sie da zu bieten? Schliesslich ist sie ja eine Partei von Bedeutung, Gründerin unseres Bundestaates…

Einige FDP-Politiker kämen für das Amt in Frage – aber zwingend als Nachfolger des Zurückgetretenen erscheint niemand. Ja, die FDP ist in ­einem traurigen Zustand.

1998 zum Beispiel war völlig klar, dass Pascal Couchepin Bundesrat werden musste. Weil er eine Persönlichkeit vorzuweisen hatte, wie sie für dieses Amt zwingend ist, weil er ­einen berechtigten Anspruch auf die Macht ausstrahlte, weil er ein Animal politique war.

Da heute niemand aus der FDP so zwingend ist wie damals Couchepin, sollte die Bundesversammlung einer Region ihre Präferenz einräumen. Und da ist klar: Jetzt ist das Tessin dran. Nach 18 Jahren ohne Vertreter in der Regierung ist es sogar höchste Zeit!

Drei Gründe sprechen zwingend für einen Tessiner:

1. Eine junge Generation von Tessinern strahlt neues Selbstbewusstsein aus – nutzen wir dieses Reservoir!

2. Die Schweiz lebt von ihrer Vielfalt, das Tessin ist ein kleiner, aber feiner Teil unseres Landes – binden wir diesen wundervollen Kanton ein!

3. Gemäss Verfassung muss der Bundesrat regional ausgewogen vertreten sein – machen wir ihn also ausgewogen!

Die Konstellation ist günstig: Die Deutschschweiz hätte vier Vertreter, die Westschweiz zwei, das Tessin einen – Schweiz pur!

Der Neat-Basistunnel bringt uns das Tessin geografisch näher. Höchste Zeit, dass es dem Rest des Landes auch politisch näherrückt. Eine «Arena»-Co-Moderatorin namens Christa Rigozzi allein kann das nicht bewirken. Deshalb: Wählen wir einen Bundesrat aus dem Tessin!

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