Wenige Monate vor den Bundestagswahlen plant die deutsche Rechtspartei AfD, eine «Bild»-ähnliche Zeitung rauszubringen. Damit soll an den Erfolg des letzten Jahres wieder angeknüpft werden. Denn zurzeit wollen nur noch 6,5 bis 9 Prozent der deutschen Wähler ihre Stimme der AfD geben.
Unterstützung erhält sie von einem Gönnerverein und dem Schweizer SVP-Werber Alexandert Segert, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Zuerst Minarett-Plakat, jetzt AfD-Zeitung
Aus dem Umfeld des in Stuttgart ansässigen «Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten» hiess es, man erwäge es, eine Wochenzeitung in einer Auflage von 200'000 Exemplaren zu lancieren. Ein erster Versuch würde in Berlin starten, später wäre die Zeitung auch in anderen deutschen Städten erhältlich. Die Zeitung soll «Deutschland-Kurier» heissen und 30 Cent pro Ausgabe kosten.
Segert, der zuvor schon mit dem AfD-Gönnerverein zusammengearbeitet hat, ist auch an diesem Projekt beteiligt. Der Schöpfer der Schäfchen-, Minarett- und Burka-Plakate soll für Gestaltung, Grafik, Satz und Organisatorisches zuständig sein.
Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» betont er jedoch, lediglich Auftragnehmer zu sein. In deutschen Medien steht der ursprünglich aus Deutschland stammende Werber immer wieder im Verdacht, an einem Netzwerk von europäischen Rechtspopulisten zu knüpfen. Er beteuert, «absolut nichts mit einem zusammenphantasierten Netzwerk zu tun» zu haben. Dies sei eine Verschwörungstheorie. (man)