Soll die Schweiz Flüchtlinge aus Moria aufnehmen?
24:06
Der Fokus am Mittag:Soll die Schweiz Flüchtlinge aus Moria aufnehmen?

Nach Brand auf Lesbos
Schweiz nimmt 20 Flüchtlingskinder aus Moria auf

Nach dem Grossbrand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos stellt der Bund die Aufnahme von 20 Kindern und Jugendlichen in Aussicht.
Publiziert: 11.09.2020 um 13:57 Uhr
|
Aktualisiert: 16.09.2020 um 21:14 Uhr
1/7
Das Flüchtlingslager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist komplett niedergebrannt.
Foto: AFP

Rund 13'000 Flüchtlinge haben diese Woche im Flüchtlingscamp Moria auf der Insel Lesbos auf einen Schlag ihr Obdach verloren. Das Lager ist in der Nacht auf Mittwoch komplett abgebrannt.

Kurz und Merkel geraten sich in die Haare
2:03
Chaos auf Lesbos:12'000 Flüchtlinge schlafen unter freiem Himmel

Nun stellt die Schweiz Hilfe in Aussicht: Neben der humanitären Hilfe vor Ort will sich der Bund an der Aufnahme der 400 unbegleiteten Minderjährigen beteiligen. Konkret stellt das Staatssekretariat für Migration SEM die Aufnahme von rund 20 Kindern und Jugendlichen in Aussicht.

«Der Bund setzt zuerst auf humanitäre Hilfe»
3:19
SEM-Sprecher Daniel Bach:«Der Bund setzt zuerst auf humanitäre Hilfe»

Der Bund zeigt sich besorgt über die Situation auf Lesbos. Die Lage im Durchgangslager Moria sei «unübersichtlich und das genaue Ausmass des Schadens noch nicht bekannt», schreibt die Landesregierung. Es sei wahrscheinlich, dass ein grosser Teil des Lagers Moria zerstört oder zumindest für eine längere Zeit unbewohnbar sei. Die Schweiz stehe in engem Kontakt mit Griechenland und sei im Gespräch mit der Europäischen Union.

Priorität hat Hilfe vor Ort

Eine vollständige Umverteilung der Flüchtlinge und Migranten von Moria stehe auf EU-Ebene derzeit nicht im Vordergrund, teilt der Bundesrat am Freitag mit. Priorität habe die Hilfe vor Ort. Es gehe vor allem darum, unverzüglich die Unterbringung, Versorgung und den Schutz der Menschen sicherzustellen, teilte der Bund mit.

«Wir sind bereit, uns zu engagieren»
3:34
Zürcher Stadtrat Raphael Golta:«Wir sind bereit, uns zu engagieren»

In Absprache mit den griechischen Behörden wird das Aussendepartement EDA bereits heute Freitag rund eine Tonne Hilfsmaterial liefern. Ein Flugzeug des Lufttransportdienstes des Bundes fliegt am Nachmittag nach Athen. An Bord: Schlafsäcke, Schlafmatten, Wasserkanister, Küchenutensilien und andere Hilfsgüter.

Zwei Spezialisten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) sind ebenfalls im Flugzeug dabei. Damit es auf die dringendsten Bedürfnisse der vom Brand betroffenen Menschen reagieren kann, hat das EDA bis zu einer Million Franken für die humanitäre Hilfe bereitgestellt. (til)

«Die Menschen sind verzweifelt»
6:29
Hilfsorganisation alarmiert:«Die Menschen sind verzweifelt»
Fehler gefunden? Jetzt melden