Nach dem Sturz von alt Bundesrat Christoph Blocher (76) in einer Wasserlache im obersten Stock des Bundeshauses hat heute Nachmittag eine Spezialfirma die fraglichen Dachfenster untersucht und einen Dichtigkeitstest durchgeführt.
«Die Dachfenster oberhalb des Unfallbereichs wurden rund 30 Minuten intensiv bewässert, eine Situation, die den Witterungsverhältnissen von Dienstag nahe kommt», sagt Karin Burkhalter von den Parlamentsdiensten gegenüber BLICK. Das Resultat: «Es konnte bisher absolut keine undichte Stelle, also keine Wasserlache, auf dem Boden ausgemacht werden.»
Woher die Wasserlache kam, auf der Blocher ausgerutscht war, habe man bisher nicht herausgefunden, so die Sprecherin. Sie betont aber: «Die Parlamentsdienste bedauern den Vorfall, selbstverständlich sollte kein Wasser auf den Böden liegen.»
Gemäss der Sprecherin sind die Parlamentsdienste «laufend daran, das über 100-jährige Gebäude zusammen mit den zuständigen Stellen der Bundesverwaltung in Stand zu halten».
Gleichzeitig widersprach sie – wenn auch indirekt – der Darstellung von SVP-Nationalrat Thomas Matter. Dieser hatte im BLICK darauf hingewiesen, dass der alt Bundesrat nicht der erste war, dem die Dachfenster zum Verhängnis wurden.
Keine Vorfälle seit Sanierung
Vor gut einem Jahr stürzte SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz (63) wegen einer Wasserlache an genau derselben Stelle, wie Matter erzählt. Amstutz blieb unverletzt. «Wir hatten die Parlamentsdienste auf die undichte Stelle im Fenster aufmerksam gemacht, aber offensichtlich ist nichts passiert», so der Zürcher, der Augenzeuge von Blochers Unfall war.
Die Sprecherin des Parlaments sagt dazu: «Im Sommer 2015 wurden die Dichtungen des Glasdachs saniert, nachdem zuvor undichte Stellen entdeckt worden waren. Seither ist kein Wassereinbruch festgestellt oder gemeldet worden – bis zum Vorfall vom letzten Dienstagabend.»
Blocher hatte sich bei einem Sturz im Bundeshaus die Nase mehrfach gebrochen. In der Nacht auf Mittwoch wurde er in einem Berner Spital operiert, gestern konnte er wieder nach Hause. «Es geht ihm den Umständen entsprechend gut», sagte sein Sprecher Martin Baltisser gestern zu BLICK. (hlm)