Bellinzona ist in einer selten guten Position, den Nachfolger von Bundesrat Didier Burkhalter zu stellen: Das Tessin sei wieder mal an der Reihe, heisst es landauf, landab. Und mit Nationalrat Ignazio Cassis, Staatsrat Christian Vitta und der ehemaligen Staatsrätin Laura Sadis haben drei Tessiner Freisinnige Interesse am Amt bekundet.
Zudem häufen sich die Stimmen, die mehrere Tessiner Kandidaten fordern, damit FDP-Fraktion und die Bundesversammlung eine echte Auswahl haben und nicht die Herkunft das entscheidende Kriterium ist (BLICK berichtete).
Kantonalpartei hält an Kurs fest
Die Spitze der Tessiner FDP hingegen hat sich bereits letzte Woche auf ein Einerticket eingeschossen. Und sie hält an dieser Strategie fest: Die Parteileitung sei weiterhin der Meinung, dass eine Einzelkandidatur in Bern die besseren Chancen habe, so Parteipräsident Bixio Caprara zu BLICK. Mehrere Kandidaten würden das Risiko erhöhen, dass sich die Stimmen verteilen und am Schluss ein Romand gewählt werde. Denn die Westschweizer FDP, so Caprara, werde sicher nicht auf eine Kandidatur verzichten.
Entscheiden werden die Delegierten
Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen. Entscheiden wird die Delegiertenversammlung der FDP Ticino am 1. August. Der Vorstand werde wohl ein Einerticket beantragen, so Caprara. Was dann passiere, sei aber offen: «Ich kann nicht ausschliessen, das sich andere Abwägungen in der Diskussion durchsetzen.»