Nach Aus fürs Rahmenabkommen
EU-Kommissar Sefcovic bietet Besuch in der Schweiz an

EU-Kommissar Sefcovic hat angeboten, in die Schweiz zu kommen, um über strittige Punkte zu diskutieren, nachdem ein Rahmenabkommen vom Bundesrat zurückgezogen worden war und sich die Fronten zu verhärten schienen.
Publiziert: 13.05.2022 um 18:58 Uhr
|
Aktualisiert: 13.05.2022 um 18:59 Uhr
EU-Kommissar Maros Sefcovic bietet der Schweiz an, im Juni nach Bern zu reisen und über die bilateralen Beziehungen zu sprechen.
Foto: keystone-sda.ch

Maros Sefkovic (55) machte dieses Angebot gegenüber einer Delegation von SP-Parlamentsmitgliedern, die nach Brüssel gereist waren. Er habe die Atmosphäre «gar nicht als verhärtet» empfunden, sagte der Baselbieter SP-Nationalrat Eric Nussbaumer (61) nach dem Gespräch mit Sefcovic am Freitag gegenüber Radio SRF.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Für den EU-Kommissar für interinstitutionelle Beziehungen – der für die Gespräche mit der Schweiz zuständig ist – sei wichtig, dass die Verhandlungen transparent ablaufen. Er habe angeboten, im Juni in die Schweiz zu kommen, um mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und mit den Sozialpartnern zu sprechen und offene Fragen zu klären, sagte Nussbaumer.

Brüssel hat Bern Fragebogen geschickt

Die Staatssekretärin im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Livia Leu (61), hatte am Mittwoch gegenüber Radio SRF den Eingang eines Briefes der EU-Kommission bestätigt, wo klare Fragen formuliert seien, die Brüssel schriftlich beantwortet haben wolle.

Gemäss Radio SRF lautet eine der Fragen, ob der Bundesrat einverstanden sei, dass alle Marktzugangsabkommen miteinander verbunden würden. Demgegenüber will der Bundesrat die strittigen Fragen lieber für jedes Abkommen separat klären.

Mitte und FDP sehen Chance

Mitte-Präsident Gerhard Pfister (59) sagte am Freitag gegenüber Radio SRF, die EU stelle im Brief die richtigen Fragen, sie sei «sehr sehr konkret», und der Bundesrat sei gut beraten, wenn er diese Fragen ebenfalls konkret beantwortet – mit Hinweis auf die Interessen der Schweiz.

Nach Angaben von Radio SRF spricht FDP-Präsident Thierry Burkart (46) von einer «Chance», wohingegen die SVP in den letzten Tagen keinen Fortschritt gesehen habe. (sf/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?