Immer wieder gelang es ihm, mit Tabubrüchen und geschickten Aktionen auf sich und seine Partei aufmerksam zu machen. Diese Woche sorgt Anian Liebrand (26) mit einem Rundumschlag gegen die Luzerner SVP zum letzten Mal für Schlagzeilen als Präsident der Jungen SVP.
Am Samstag tritt Liebrand ab. Die Delegierten der JSVP werden wohl Benjamin Fischer (24) zum neuen Chef wählen. Der Zürcher Kantonsrat hat klare Vorstellungen, was die junge Rechte künftig leisten soll. «Wir bieten Gleichgesinnten die Chance, schon in jungem Alter politische Verantwortung zu übernehmen», sagt er. Mit frecher und direkter Kommunikation will er «konservative und freiheitsliebende» junge Schweizer begeistern. Doch in der Mutterpartei passt das nicht allen.
Luzi Stamm wäre eine kompakte SVP lieber. Man brauche «keine separaten Abteilungen für Junioren, Senioren oder Auslandschweizer», sagt der SVP-Vizepräsident. Quasi schon in Auflösung befindet sich die Frauen-Partei. Droht den Jungen das gleiche Schicksal?
Der designierte Parteipräsident Albert Rösti sagt, es fänden in einer Arbeitsgruppe Gespräche um eine neue Führungsstruktur statt. Dabei würde auch diskutiert, «welche Abteilungen es in welcher Form weiterhin braucht». Er betont, «dass die JSVP wertvolle Arbeit leistet». Gerade um Junge anzusprechen sei diese auf Gemeinde- und Kantonsebene sehr wertvoll. Aber: «Die Frage, wie stark die Position der Jungen, Senioren und Auslandschweizer auf nationaler Ebene künftig sein soll, ist Gegenstand laufender Arbeiten.»
JSVP-Chef in spe Fischer sagt, die Zusammenarbeit mit der grossen SVP funktioniere gut. Er pocht darauf, dass weiterhin Nachwuchsvertreter in Vorstandsgremien vertreten sind.