Nun deckt auch der Baselbieter Ständerat Claude Janiak (70) seine Karten auf – wie angekündigt nach den Landrats- und Regierungsratswahlen in seinem Kanton. Nach 20 Jahren in Bundesbern gibt er seinen Rücktritt auf Ende Legislatur bekannt.
Diese Nachricht ist zeitlich ideal für die Baselbieter SP. Sie befindet sich gerade in einem Hoch: Erst vergangenen Sonntag konnte sie mit Kathrin Schweizer (49) den linken Sitz im Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft zurückerobern. Und diesen Höhenflug will sie nun fortsetzen: Die SP will jetzt auch den einzigen Baselbieter Sitz in der kleinen Kammer verteidigen. Mit wem ist offen. Im Gespräch ist SP-Nationalrat Eric Nussbaumer (58), der sich aber diplomatisch bedeckt hält.
Folgt jetzt ein zwei- oder Dreikampf?
Damit zeichnet sich für die Ständeratswahlen im Kanton Baselland ein Zweikampf zwischen der SP und den Grünen ab. Diese haben bereits Nationalrätin Maya Graf (57) nominiert. Wen die Bürgerlichen ins Rennen schicken werden, ist noch offen. Im Gespräch ist FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger (51). Sie verspricht sich Flügel dank der Bürgerlichen Zusammenarbeit (BüZa), doch Teile der SVP und der CVP sind skeptisch.
Erster homosexueller Nationalratspräsident
Und so konzentriert sich der Blick heute nochmals auf Janiak: Der scheidende Ständerat wurde als Sohn eines internierten Polen und einer Schweizerin in Basel geboren. Seine politische Karriere startete er 1974 als Gemeinderat von Bubendorf – es folgte die klassische Ochsentour vom Landrat, Nationalrat (1999 bis 2007) bis zum Ständerat (2007 bis 2019).
2006 war Janiak Nationalratspräsident. Er war der erste in diesem Amt, der offen zu seiner Homosexualität steht. (awi/sda)