Nach 32 Jahren in der Politik
Christoph Mörgeli gibt sein letztes Amt ab

Er prägte die Rechtspartei wie ganz wenige: Jetzt gibt der Ex-Nationalrat sein Amt als Programmchef der SVP ab. Folgt nun auch sein Freund und Strategiechef Christoph Blocher?
Publiziert: 11.02.2018 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:25 Uhr
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Nach 32 Jahren in offiziellen Ämtern der SVP ist für Christoph Mörgeli jetzt Schluss.
Foto: Keystone
Marcel Odermatt und Simon Marti

Sesselrücken bei der SVP: Am 23. März bestimmt die Rechtspartei in Klosters GR ihre Parteiführung neu. Ein prominentes Aushängeschild steht dafür nicht mehr zur Verfügung. Christoph Mörgeli (57) tritt als Programmchef ab, wie er gegenüber SonntagsBlick bestätigt.

Für seine Partei ist es eine tiefe Zäsur. Und für den Ex-Nationalrat das Ende einer 32-jährigen politischen Laufbahn, die 1986 in der Kirchenpflege in Stäfa ZH begann. Seit diesem Zeitpunkt war Mörgeli – der später häufig als Blochers Gehirn bezeichnet wurde – in verschiedenen Funktionen für den Kurs der Sünneli-Partei mitverantwortlich.

SVP-Parteichef Albert Rösti ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Mörgeli.
Foto: Keystone

Derzeit ist Parteichef Albert Rösti (50) auf der Suche nach einem Nachfolger. Möglich, dass der Berner Nationalrat auf eine weitaus gewichtigere Stimme in der obersten Führung der SVP verzichten muss: Auch der langjährige Parteistratege Christoph Blocher (77) denkt Gerüchten zufolge darüber nach, seinen Posten abzugeben.

Der Doyen der Volkspartei war als Vizepräsident bereits vor zwei Jahren zurückgetreten. Damals erklärte er dem SonntagsBlick, er «gehöre zum alten Eisen».

Blocher blieb der achtköpfigen Parteispitze jedoch als Strategieverantwortlicher erhalten – nicht zuletzt, weil Rösti stets betonte, es sei «sehr wichtig», dass der alt Bundesrat dem Führungsgremium angehöre. Auch heute wird er nicht müde, die Bedeutung des Vordenkers für die SVP herauszustreichen.

Folgt jetzt auch Christoph Blocher?
Foto: Thomas Meier

Nach der Lancierung der Initiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit rüstet sich Blocher nun einmal mehr für den aus seiner Sicht schicksalhaften Abstimmungskampf um die europapolitische Ausrichtung des Landes – für einen bald 80-jährigen Polit-Senior eigentlich Aufgabe genug.

Noch eine weitere Personalie treibt die SVP um. Im vergangenen Frühling musste sich Oskar Freysinger (57), Westschweizer Aushängeschild, aus dem Walliser Staatsrat verabschieden. Noch immer sitzt der perfekt Zweisprachige als Vize im Parteipräsidium. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass die Parteispitze dort lieber einen gewählten Amtsinhaber sähe.

Oskar Freysinger, Vize im Parteipräsidium. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass die Parteispitze dort lieber 
einen gewählten Amtsinhaber sähe.
Foto: Thomas Andenmatten

Bald anderthalb Jahre vor den nächsten eidgenössischen Wahlen ist der Umbau der wählerstärksten Partei des Landes in vollem Gange. lmarcel odermatt,simon marti

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