Mundschutz-Pflicht im ÖV
Jetzt fordert die Juso Gratis-Masken

Ab Montag gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht. Juso und Gewerkschaften fordern nun Gratis-Masken. Davon will der Bund nichts wissen.
Publiziert: 02.07.2020 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2020 um 21:15 Uhr
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Ab Montag gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht.
Foto: Keystone
Ladina Triaca

Für alle, die in Tram, Bahn oder Bussen unterwegs sind, gilt ab Montag: Reisen nur noch «oben mit». Der Bundesrat hat gestern eine Schutzmaskenpflicht für den ÖV beschlossen.

Kaum war der Entscheid verkündet, wurden erste Forderungen nach Gratis-Masken laut. Die Juso verkündete auf Twitter: «Niemand soll aus finanziellen Gründen seine oder ihre Gesundheit gefährden müssen.» Und die Gewerkschaft Unia doppelte sogleich nach: Die Maskenpflicht sei zwar gut, «aber Gratis-Masken besser».

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Abgabe in Apotheken

«Es gibt in der Schweiz viele Menschen, die auf jeden Franken angewiesen sind», sagt Juso-Präsidentin Ronja Jansen (25). Sie schlägt deshalb vor, dass die Apotheken die Masken kostenlos abgeben – finanziert durch den Bund. «Der Vorteil gegenüber einem Massenversand in alle Haushalte wäre, dass auch Menschen ohne festes Zuhause sich so leicht mit Masken eindecken könnten.»

Im Verteidigungsdepartement (VBS) von Viola Amherd sollen Ende April bereits einmal Pläne für einen gratis Päckli-Versand in alle Haushalte gewälzt worden sein. Laut NZZ wurde diese Idee allerdings kurz vor den ersten Lockerungsschritten wieder verworfen.

Geht es nach der Gewerkschaft Unia, soll der Bund vor allem Pendlerinnen und Pendler entgegenkommen. Denn auf sie wartet ein grosser Maskenverschleiss, muss man eine Hygienemaske doch nach einmaligem Tragen entsorgen. Die Gewerkschaft schlägt vor, dass Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsbetriebe – also etwa der SBB – in den Bahnhöfen kostenlose Masken verteilen.

300 Millionen Masken

Beim Bund will man von den Ideen allerdings nichts wissen. «Eine schweizweite Unterstützung ist im Moment nicht geplant», sagt BAG-Sprecher Daniel Dauwalder auf Nachfrage. Die Masken könnten nach wie vor bei Grossverteilern, Apotheken und Drogerien zum Marktpreis gekauft werden.

Der Bundesrat hat während der Corona-Krise die Armeeapotheke mit der Beschaffung der Masken beauftragt. Diese hat bisher über 300 Millionen Hygiene-Masken gekauft. Der Bund schiesst das Geld für den Kauf der Masken vor und die Abnehmer – etwa die Kantone – erstatten ihm das Geld zurück.

Die Kantone können also auch selbstständig Gratis-Masken abgeben. So geschehen im Kanton Jura: Dort haben Personen, die ihre Krankenkassenprämien nicht bezahlen können, bereits heute Anrecht auf kostenlose Masken.

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