Mühe bei Regierungsratswahlen
FEHRt die SP auch in Zürich eine Pleite ein?

Ausgerechnet im nationalen Wahljahr kommt die SP bei kantonalen Regierungswahlen ins Stolpern. In Baselland flog sie aus der Regierung, in Luzern droht dasselbe Szenario. In zwei Wochen folgt in Zürich die nächste Nagelprobe.
Publiziert: 30.03.2015 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 14:12 Uhr
Von Ruedi Studer

Die Schweiz spürt den bürgerlichen Frühling! Die Rechtsparteien FDP und SVP legten bei den kantonalen Wahlen im Februar in Baselland und gestern in Luzern deutlich zu.

Die SP konnte zwar in beiden Parlamenten ihre Sitzzahl halten, doch die Regierungsratswahlen werden für die Roten zunehmend zum Debakel. In Baselland vermochten die beiden SP-Neulinge Regula Nebiker und Daniel Münger den bisherigen Sitz nicht zu verteidigen. Die SP flog erstmals nach 90 Jahren aus der Regierung.

Auch in Luzern droht der SP der Rauswurf aus der Exekutive. Ihre neue Kandidatin Felicitas Zopfi landete abgeschlagen auf Platz sechs – und muss in den zweiten Wahlgang.

Steife Brise für linke Neulinge

Die beiden Kantone zeigen: Linken Neulingen weht vom nach rechts rutschenden Stimmvolk eine steife Brise ins Gesicht.

Auch in zwei Wochen? Am 12. April folgt in Zürich bereits die nächste Nagelprobe für die Linken. Ist der bisherige SP-Regierungsrat Mario Fehr unbestritten, muss die neue SP-Kandidatin Jacqueline Fehr zittern. Für viele Bürgerliche ist sie ein rotes Tuch.

Eine Nicht-Wahl wäre für die 51-jährige Nationalrätin aus Winterthur eine weitere persönliche Niederlage. Als sie 2010 Bundesrätin werden wollte, unterlag sie im Parlament ihrer Konkurrentin Simonetta Sommaruga. Und 2012 wurde ihr bei der Wahl eines neuen SP-Fraktionschef der Schwyzer Andy Tschümperlin vorgezogen.

SP ist zuversichtlich

Folgt nun in Zürich ein weiterer Rückschlag für die ambitionierte Fehr? Oder wetzt sie die Scharte aus? Jacqueline Fehr selbst war heute Morgen für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

«Nein, sie muss überhaupt nicht zittern», erklärt dafür SP-Sprecher Michael Sorg. Sie mache einen tollen Wahlkampf,  sei sehr bekannt und profiliert. In Baselland und Luzern habe es einen starken bürgerlichen Schulterschluss gegen die SP gegeben. «Das ist in Zürich nicht derart der Fall.» Zudem rechne man in Luzern noch immer mit einem Erfolg im zweiten Wahlgang.

Statt Baselland nimmt sich die SP denn auch lieber Thurgau als Vorbild. Da vermochte die neue SP-Frau Cornelia Komposch im März den einzigen SP-Exekutivsitz zu verteidigen.

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