Heute heulen Sirenen, übermorgen die Smartphones
Digitaler Alarm bei Terror-Angriff

Rund 5000 fixe und 2200 mobile Sirenen heulen am Mittwoch um 13.30 Uhr auf. Der alljährliche Sirenentest steht an. Ab September werden die Schweizer im Ernstfall zusätzlich per Push-Nachrichten auf dem Smartphone vor Katastrophen gewarnt.
Publiziert: 06.02.2018 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 14:36 Uhr
Die Sirenen-Warnungen haben im Katastrophenfall jedoch nicht ausgedient.
Foto: Keystone
Nico Menzato

Im September dieses Jahres gilt es ernst für die App Alertswiss. Die Tests waren bislang erfolgreich, sodass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) sehr zuversichtlich ist, dass das «System im Ernstfall funktionieren wird», wie Medienchef Kurt Münger sagt.

Wer die App installiert, wird also künftig auf dem Smartphone über Terroranschläge, Explosionen oder Hochwasser informiert. «Auf der App kann man definieren, aus welcher Regionen man Nachrichten erhalten will und ab welcher Gefahrenstufe», wie Münger erklärt.

Sirenen haben nicht ausgedient

Die Sirenen werden jedoch nicht abgebaut, auch die Mitteilungen via Radio wird es weiterhin geben. «Alertswiss ist ein ergänzender Kanal», so Münger. 

Digitale Katastrophen-Warnungen werden in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. So wird Meteoschweiz bei drohenden Gefahren dieselben Push-Nachrichten verbreiten wie die Alertswiss-App. Womöglich kommen mit der SBB-App und einzelnen Newsportalen weitere hinzu.

Chemieunfall in Verbier 

Die App Alertswiss gibt es bereits seit 2015. Ihr Einsatz im Ernstfall benötigte jedoch zuvor diverse Tests. «Es ist ein komplexes System. So können etwa über 40 Einsatzzentralen der Kantonspolizeien einen Alarm auslösen», so Münger.

Letztmals heulten die Sirenen 2017 im Walliser Dorf Verbier. Dort kam es in einem Sportzentrum zu einem Brand mit gewaltiger Rauchentwicklung. Ein gesamtschweizerischer Sirenen-Alarm war zum Glück noch nie nötig – einzig beim alljährlichen, grossen Sirenentest.

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