Mörgeli und Köppel nach Milchshake-Attacke in guter Gesellschaft
Auf diese Politiker flogen schon Torten, Bier oder Stiefel

In der Zürcher Bar Sphères haben Linksextremisten den SVP-Politikern Christoph Mörgeli und Roger Köppel ein Getränk ins Gesicht geschüttet. Damit sind sie nicht allein. Es flogen auch schon Schuhe, Torten und andere Lebensmittel in Richtung Politiker.
Publiziert: 02.12.2019 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2019 um 19:59 Uhr
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Christoph Blocher wurde schon mit einer Wasserpistole voll Joghurt bespritzt.
Foto: Keystone

Linksextremisten haben die SVP-Politiker Christoph Mörgeli (59) und Roger Köppel (54) mit einem Milchshake überschüttet und aus der Szene-Bar Sphéres vertrieben (BLICK berichtete). Die beiden Politiker befinden sich in illustrer Runde, wenn es darum geht, unliebsame Bekanntschaft mit Lebensmitteln oder anderen Wurfgegenständen gemacht zu haben.

Beinahe ein trauriger Experte ist alt Bundesrat Christoph Blocher (79, SVP). Vor rund 20 Jahren wurde er in einem Hotel in Lausanne mit Joghurt aus einer Wasserpistole bespritzt. Der damalige SVP-Nationalrat reagierte gelassen und wischte sich mit einem Taschentuch ab. Mit einem geliehenen Veston ging es zurück ins Parlament. Im Dezember 2012 wurde er nach einer Fernsehsendung mit einer Torte beworfen.

Torten für links wie rechts

Auch ein anderer ehemaliger SVP-Parteipräsident, Ueli Maurer (69), machte schon unliebsame Erfahrungen mit einer Torte. Ein Unbekannter warf ihm im August 1999 bei einem Wahlkampfauftritt in Winterthur eine Torte ins Gesicht. Noch Tage später klagte der amtierende Bundespräsident über Kopfschmerzen.

Dass auch linke Politiker vor Attacken nicht verschont werden, beweist der Tortenangriff auf alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey (SP, 74) im März 2012. An einem dunklen Montagabend drückt ein Mann Calmy-Rey eine Schwarzwälder-Torte ins Gesicht. Calmy-Rey sagte später, sie hätte keine Angst gehabt. «Ich habe mich gefragt, ob ich so noch ins Tram steigen kann.»

Bierernster Konter

Eine Bierdusche musste SP-Regierungsrat Mario Fehr (61) im April vergangenen Jahres über sich ergehen lassen. Beim Spiel FC Winterthur gegen den FC Zürich wurde er von einem Winti-Fan mit Bier überschüttet. Er nahm das Attentat bierernst und erstattete Strafanzeige. Erst ermittelte die Winterthurer Stadtpolizei, dann sogar die Zürcher Kantonspolizei. Schnell wurde der Vorwurf laut, er missbrauche sein Amt. Fehr konterte, dass bei jedem anderen die gleichen Ermittlungshandlung vorgenommen werden würden.

2200 Gipser und Maler streikten im April 2004. Das wurde FDP-Bundesrat Pascal Couchepin (77) zum Verhängnis. Auf dem Weg zu einer Veranstaltung in Lugano wurde er mit Bier überschüttet. Der Bundesrat blieb gelassen und ging einfach weiter. «Es gibt intelligentere und weniger intelligente Formen von Demokratie.»

Bauern geben Leuthard den Schuh

Eine Beizentour in Bern im August vor drei Jahren mit einem SVP-Kollegen wurde Nationalrat Erich Hess (38) vor einem Jahr zum Verhängnis. Nach einer hitzigen Diskussion schüttete ein Gast Hess das Bier über den Kopf. Zum Trotz bestellte Hess noch eine Runde. Schliesslich musste sogar die Polizei eingreifen.

Nicht nur Lebensmittel, auch Schuhe taugen zum Wurfgeschoss. Diese Erfahrung musste alt Bundesrätin Doris Leuthard (56) im Oktober 2009 machen. Bei einer Käseolympiade wollte sie eine Rede halten, wütende Bauern bewarfen sie mit Stiefeln. Sie protestierten wegen der ihrer Ansicht nach ungenügenden Unterstützung der Landwirtschaft durch den Bund. (brb)

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