Es war gut gemeint: Die Schweizer Post bringt eine neue Sonderbriefmarke «Solidarität» auf den Markt. Das Ziel sei, die in der Schweiz aktuell «einzigartige, gelebte» Solidarität zu verbriefen. Der Erlös geht vollumfänglich an einen guten Zweck – die Glückskette und das Schweizerische Rote Kreuz.
Doch einem aufmerksamen BLICK-Leser fällt auf: Die Marke ist nicht selbstklebend. Sie muss stattdessen befeuchtet werden, damit sie klebt. Die meisten Briefschreiber werden die Marke also ablecken.
Ist das kein Corona-Risiko? Immerhin wird das Virus schon durch kleinste Tröpfchen übertragen. Um das Risiko einer Übertragung zu senken, wird dazu geraten, sich nicht zu oft selbst ins Gesicht zu fassen. Das dürfte beim Ablecken der Marke schwierig werden.
Appell an Eigenverantwortung
Man schätze die Gefahr als sehr gering ein, schreibt die Post. Sie gibt aber zu, dass aus produktionstechnischen Gründen «gummierte» Marken schneller produziert werden konnten als selbstklebende. «Zudem war selbstklebendes Papier in der gewünschten Menge nicht innert so kurzer Zeit verfügbar», so Post-Sprecher Erich Goetschi. Es sei wichtig gewesen, die Solidarität jetzt zu illustrieren. «Nicht erst dann, wenn selbstklebende Marken zur Verfügung stehen.»
«Laut Bundesamt für Gesundheit gilt nach wie vor, dass eine Ansteckung mit dem Coronavirus über Gegenstände wie Briefe, Pakete oder Banknoten sehr unwahrscheinlich ist – das gilt so auch für Briefmarken», so Goetschi. Die Hygienemassnahmen seien der breiten Bevölkerung bekannt. «Abgesehen davon appellieren wir hier auch an die Eigenverantwortung unserer Kundinnen und Kunden.»
Die Marke kostet fünf Franken. Dieser Betrag wird vollumfänglich gespendet, den Taxwert von einem Franken übernimmt die Post.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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