Mit gutem Beispiel voran: Thierry Burkart (41)
Dieser Nationalrat meldet sich wieder zum Dienst

Vor drei Jahren quittierte der FDP-Nationalrat seinen Dienst. Jetzt will der Aargauer wieder zurück in die Armee.
Publiziert: 05.06.2017 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:45 Uhr
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«Etwas zur Sicherheit beitragen»: Armeekader Thierry Burkart.
Foto: ZVG
Marcel Odermatt

Und plötzlich ist er da, der Tag des Abschieds. Nochmals in der Formation vor der Kaserne aufstellen, Rucksack, Gewehr, Helm, Kampfstiefel, Dienstreglemente und so weiter in einen bereitgestellten Container entsorgen, eine kurlige Rede eines Lokalpolitikers über sich ergehen lassen, und dann heisst es Ade sagen: Die Militärzeit ist passé. Diesen Tag haben schon Hunderttausende und Generationen von Schweizer Wehrmännern erlebt.

Auch für Thierry Burkart (41) war es vor drei Jahren so weit. Der FDP-Nationalrat quittierte seinen Dienst. Einen Entscheid, den der Fachoffizier Major im Führungsstab der Armee heute bedauert. Der Aargauer will deshalb wieder zurück in die Armee! «Ich habe mit dem VBS Kontakt aufgenommen und erklärt, dass ich meine Dienstzeit gerne verlängern möchte», sagt Burkart zu SonntagsBlick. Er habe das Gefühl, sein persönlicher Beitrag für die Landesverteidigung sei zu klein gewesen.

Geplant ist jetzt, dass der Politiker, der 1995 seine Rekruten-schule als Füsilier der Infanterie in Aarau absolvierte, wieder seine Ausrüstung fasst und 2018 einzelne Diensttage absolvieren wird. «Damit könnte ich etwas Kleines zur Sicherheit beitragen, was mich sehr freuen würde», so der Politiker.

«Der Milizgedanke ist mir heilig»

Der viel beschäftigte Rechtsanwalt und Vizepräsident des Touring Club Schweiz will mit seinem Comeback auch ein Zeichen setzen: «Der Milizgedanke ist mir heilig. Wenn Unternehmen heute Mitarbeiter diskriminieren, weil sie Militärdienst leisten, ist das unter jeder Kanone.»

Armeeangehörige übernähmen Verantwortung für die Gesellschaft, wovon auch die Wirtschaft profitieren würde. «Einfach Trittbrett fahren ist völlig daneben.» Schliesslich würden die Firmen auch von der militärischen Erfahrung ihres Personals profitieren. «Ich verstehe Zusammenhänge besser und schliesse viele wertvolle neue Kontakte.»

Dazu hat Burkart nun alle Zeit. Zurück in der Armee, kann er locker bis zu seinem 50. Lebensjahr Dienst leisten. Bis dann wird er sich bestimmt auch im Bundeshaus bei sicherheitspolitischen Anliegen noch stärker positionieren. Themen gibt es genug. Ob die aktuelle Diskussion über neue Kampfjets oder die steigende Beliebtheit des zivilen Ersatzdienstes: Burkart will sich im Parlament einbringen.

Drei Super Hornets der US Air Force über dem Nordirak. Dieser Einsatz zielte gegen den IS. Die Super Hornet ist eine weitgehende Neuentwicklung der bisherigen F/A-18, wie sie schon heute bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz steht. Sie ist allerdings deutlich grösser als die bisherige F/A-18 und viel stärker auf den Kampf gegen Ziele am Boden als für die Luftpolizei ausgelegt. Bei der letzten Evaluation wollte Boeing keine Offerte einreichen. Stückpreis 2008: 53 Millionen Franken.
Foto: Staff Sgt. Shawn Nickel
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