Dabei hat erstmals in diesem Jahr auch wieder ein Ultraschall-Langstreckenbomber des Typs B-1B teilgenommen, wie das südkoreanische Verteidigungsministerium bekanntgab. Die eintägige Übung sei dazu gedacht gewesen, die Abschreckungsfähigkeiten gegenüber der «zunehmend ausgefeilten Nuklear- und Raketenbedrohung durch Nordkorea zu demonstrieren», hiess es in einer Stellungnahme des Ministeriums in Seoul.
Nordkorea wertet solche Militärübungen in aller Regel als schwerwiegende Provokation und könnte mit Gegenmassnahmen reagieren. Die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel ist derzeit überaus angespannt. Seit Jahresbeginn hat Machthaber Kim Jong Un bereits mehrfach Raketentests durchgeführt. Pjöngjang hat zudem seine militärische Zusammenarbeit mit Moskau ausgebaut und laut US- und südkoreanischen Geheimdiensten über 10.000 Soldaten zur russischen Unterstützung in die Gebiete rund um Kursk entsandt.
Gleichzeitig befindet sich Südkorea seit Ende vergangenen Jahres in einer anhaltenden Staatskrise. Anfang Dezember hatte der mittlerweile suspendierte Präsident Yoon Suk Yeol im Zuge eines Haushaltsstreits mit der Opposition kurzfristig das Kriegsrecht ausgerufen. Derzeit wird Südkorea übergangsweise vom kommissarischen Präsidenten Choi Sang Mok regiert, während das Verfassungsgericht in den kommenden Wochen über die Amtsenthebung Yoons und mögliche Neuwahlen entscheidet.