Seit 25 Jahren plant die Jugendsession die alljährliche Parlamentssession im Bundeshaus. Dafür erhält die Organisation heute Abend den Milizpreis der Rückversicherung Swiss Re. Der Preis, der auf den Unternehmer und ehemaligen FDP-Nationalrat Ulrich Bremi zurückgeht, wird seit 2001 an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, «die mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur gut funktionierenden Zivilgesellschaft leisten».
Geld ist dringend nötig
Mit dem Preis kommt auch ein Scheck über 40'000 Franken – und den kann die Jugendsession mehr denn je brauchen. Denn der Bund, welcher der Jugendsession eigentlich 180'000 Franken für die Jahre 2014 bis 2016 zugesagt hatte, gibt sich plötzlich knausrig, wie die «Sonntagszeitung» im Frühling berichtete. Für 2015 sollen die Jungparlamentarier nachträglich 56'000 Franken weniger bekommen als vereinbart. Auch im Jubiläumsjahr 2016 werden die Nachwuchspolitiker mit einem geringeren Betrag unterstützt als versprochen.
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), Trägerin der Jugendsession, hat daher beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht.
Kielholz lobt Engagement
Im Gegensatz zum Bund weiss die Swiss Re die Arbeit der Jugendsession zu schätzen. Die zunehmende Politikverdrossenheit mache ihm Sorgen, so Swiss-Re-Verwaltungsratspräsident Walter B. Kielholz in seiner Rede. Umso wichtiger seien Organisationen, die junge Menschen für Politik begeistern und so das Milizsystem stärken. Er hoffe, dass die Jugendsession auch in den kommenden Jahren ihre erfolgreiche Arbeit der politischen Inspiration – «oder auch der politischen Ansteckung» – fortsetze.
Genau das haben die Preisträger im Sinn. Wie Andreas Tschöpe, der Geschäftsführer der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), sagt, soll das Preisgeld in die nächste Jugendsession im November und in Jubiläumsanlässe fliessen.