Der frühere Finanzminister und Notenbankchef werde das wichtige Ministerium nach seinem Amtsantritt am 10. Dezember führen, sagte Milei am Mittwoch nach seiner Rückkehr von einer Reise in die USA in einem Radiointerview.
Caputo ist im internationalen Finanzwesen und der argentinischen Politik bestens vernetzt. Ex-Präsident Mauricio Macri bezeichnete ihn einmal als «Messi der Finanzen» – ein Vergleich mit dem argentinischen Fussball-Superstar Lionel Messi. Als Finanzminister und Notenbankchef brachte Caputo das Land nach der Staatspleite 2014 zurück auf den internationalen Finanzmarkt und führte die Schuldenverhandlungen mit mehreren US-Hedgefonds.
Beobachter bewerten die Nominierung von Caputo für das Wirtschaftsressort als Zeichen, dass Milei nach seinem Amtsantritt keine allzu radikalen Schritte einleiten wird. Der künftige Präsident hatte im Wahlkampf angekündigt, den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abzuschaffen und die Sozialausgaben radikal zu kürzen.
Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer tiefen Krise. Die Inflationsrate liegt bei über 140 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert, der Schuldenberg wächst ständig. (SDA)