Meret Schneider rückt nach
Bastien Girod (43) tritt aus dem Nationalrat zurück

Grünen-Nationalrat Bastien Girod verlässt die nationale politische Bühne. In einem Interview gab er seinen Rücktritt bekannt.
Publiziert: 31.08.2024 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2024 um 11:25 Uhr
Im Interview führt Girod aus, weshalb er sich für den Ausstieg aus der Politik entschieden hat.
Foto: keystone-sda.ch
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Janine EnderliRedaktorin News

Nach 17 Jahren ist Schluss: Grünen-Politiker Bastien Girod (43) tritt aus dem Nationalrat zurück. Dies gab der 43-Jährige in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» bekannt. Seinen Platz im Parlament wird die Zürcherin Meret Schneider (32) einnehmen. 

2007 wurde Girod mit gerade einmal 26 Jahren in den Nationalrat gewählt. Im Gespräch mit der «SonntagsZeitung» sagt der prominente Politiker zu seinem Rücktritt: «Man muss aufhören, wenn es am schönsten ist.» In seinen 17 Jahren im Nationalrat konnte er viele für ihn wichtige Projekte, wie das Netto-null-Ziel 2050 und die Kreislaufwirtschaft, abschliessen.

Stelle bei Beratungsunternehmen

«Jetzt ist es Zeit für einen Rollenwechsel vom Politiker hin zum Umsetzer. Seit diesem Frühling arbeite ich beim Beratungsunternehmen Deloitte», erklärt Girod. Dort sei er zuständig für die Unterstützung von Firmen in Sachen Nachhaltigkeit und Klima.

«Wenn man so jung anfängt, läuft man Gefahr, dass man den Weg aus dem Ratssaal nicht mehr findet und bis zur Pensionierung bleibt», so Girod. Nun habe er die Chance, seinen Fokus für Nachhaltigkeit und ökologische Ziele nochmals neu zu setzen. 

Im Bundeshaus werde er hauptsächlich die Kameradschaften vermissen. Auch die Arbeit in der Umweltkommission werde ihm besonders positiv in Erinnerung bleiben. 

Bundesratskandidatur «unrealistisch»

Für den Moment sieht Girod seinen Rücktritt aus der Politik als definitiv an. «Sollte sich die Klimapolitik sich in eine komplett falsche Richtung entwickeln, kann ich es mir 2040 ja nochmals überlegen, als 60-Jähriger zurückzukehren», erklärt Girod lachend. 

Auf die Frage nach einer möglichen Bundesratskandidatur antwortet der 43-Jährige, das sei ein spannendes, aber unrealistisches Szenario. Mit dem Rollenwechsel gehe es nun eher darum, den Bundesrat bei Klima- und Nachhaltigkeitsthemen zu beraten. 

Seine Nachfolge tritt Meret Schneider an. Sie wurde bei den letzten Wahlen zwar abgewählt, weil sie jedoch von den Nicht-Gewählten am meisten Stimmen erhielt, darf sie jetzt nachrücken.

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