Das Milliardenpaket ist geschnürt: 10,1 Milliarden Franken soll die Armee zusätzlich für die Nachrüstung erhalten, 5 Milliarden Franken die Ukraine für den Wiederaufbau. Die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats (SIK-S) gab am Donnerstag grünes Licht dafür. Dagegen regt sich nun Widerstand.
Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa) schrieb am Freitag in einer Mitteilung von «faulen Kompromissen». Sie nahm dabei Bezug auf Entscheide der SIK-S vom Vortag.
Demnach soll das Armeebudget nun doch bereits bis 2030 auf ein Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aufgestockt werden. Dafür soll der Zahlungsrahmen der Armee für den Zeitraum 2025 bis 2028 um 4 Milliarden Franken auf 29,8 Milliarden Franken angehoben werden.
SVP/FDP-Mehrheit gegen Deal
Zudem soll das Rüstungsprogramm 2024 gegenüber dem Vorschlag des Bundesrats um einen Verpflichtungskredit über 660 Millionen Franken ergänzt werden. Beschaffungen sollen so um ein Jahr vorverschoben werden.
Finanziert werden soll dies laut der Mehrheit der SIK-S mit einem speziellen Fonds. Dieser soll den finanziellen Zusatzbedarf der Armee decken. Die Schuldenbremse soll so ausgehebelt werden.
Eine SVP/FDP-Minderheit in der SIK-S lehnt diesen Deal ab. Inzwischen haben auch mehrere Parlamentsmitglieder der Mitte verlauten lassen, dass sie der Verknüpfung der zwei Anliegen skeptisch entgegensehen. Ob der Deal im Parlament damit eine Mehrheit findet, wird sich wohl frühestens im Sommer zeigen.
«Kuhandel ist verlogen und unhaltbar»
Die Gsoa stellt sich ebenfalls entschieden gegen den Vorschlag, wenn auch aus anderen Gründen. So sei bis heute unklar, wie die Armee das zusätzliche Geld sinnvoll ausgeben könne.
Ein Wiederaufbaufonds für die Ukraine solle zudem unabhängig von anderen Ausgaben geschaffen werden. «Ein solcher Kuhhandel ist verlogen und unhaltbar», kommentierte die Gsoa den Vorschlag der Mehrheit der SIK-S. (SDA/oco)