Mehr bestellt als nötig
Bund will bis zu 15 Millionen Impfdosen spenden

Die Schweiz sitzt auf fast 34 Millionen Impfdosen. Jetzt hat der Bundesrat entschieden, 15 Millionen anderen Ländern zu spenden.
Publiziert: 23.02.2022 um 17:29 Uhr
Der Bundesrat hat mehr Impfdosen bestellt als nötig – und spendet nun bis zu 15 Millionen.
Foto: imago images/Beautiful Sports

Der Bundesrat will bis Mitte 2022 maximal 15 Millionen Impfstoffdosen an andere Länder weitergeben, wenn sie nicht für die Verimpfung in der Schweiz eingeplant werden können. Zudem hat die Landesregierung entschieden, Arzneimittel zum Schutz von immungeschwächten Menschen zentral zu beschaffen.

Für das laufende Jahr stehen rund 34 Millionen Impfdosen zur Verfügung, davon 20 Millionen Dosen für das erste Halbjahr. Sollte eine weitere Auffrischimpfung nötig werden, wäre die Versorgung der Schweizer Bevölkerung jederzeit gesichert, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte.

Spende via Covax-Initiative

Die Spende von nicht benötigten Impfstoffen soll prioritär via den multilateralen Mechanismus der Covax-Initiative erfolgen. Die Schweiz setze sich im Rahmen der globalen Pandemiebekämpfung seit Beginn dafür ein, dass möglichst viele Menschen weltweit Zugang zu sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffen erhalten.

So hat der Bundesrat im Juni 2021 bereits entschieden, vier Millionen Impfdosen von Astrazeneca zu spenden. Im Dezember stellte die Schweiz zudem in Absprache mit Covax eine Million Dosen von Moderna zeitlich zurück, damit die Covax-Initiative direkt von den frei gewordenen Produktionskapazitäten habe profitieren können.

Laut Mitteilung wurden absichtlich mehr Impfstoffe bestellt als nötig. Dies für den Fall, dass eine der Impftechnologien nicht funktioniert hätte wie erhofft.

Rasch Arzneimittel beschaffen

Weiter hat der Bundesrat entschieden, Arzneimittel für immungeschwächte Menschen zentral zu beschaffen. Diese würden 2022 zur Zulassung kommen. Mit den Herstellern sollen Abnahmegarantien vereinbart werden, damit diese Arzneimittel rasch beschafft werden können.

Die Arzneimittel zur passiven Immunisierung sollen gezielt für die vulnerable Zielgruppe beschafft werden und nicht als Alternative zu den Impfungen für die allgemeine Bevölkerung dienen. Sie sind für Menschen gedacht, die trotz wiederholter Impfung gegen Sars-Cov-2 keinen Immunschutz aufbauen können. Dabei handelt es sich insbesondere um immunsupprimierte Menschen mit schweren Grunderkrankungen wie beispielsweise angeborene Immundefekte.

(SDA)

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