Lockerung für Risikogruppen
Koch macht Senioren Hoffnung

Die Fallzahlen gehen zurück, die Risikogruppen sollen trotzdem weiterhin möglichst zu Hause bleiben, so die Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit. Jetzt gibt es Lichtblicke für die Senioren.
Publiziert: 04.05.2020 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2020 um 18:00 Uhr
Koch macht Senioren Hoffnung
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Lockerung für Risikogruppen:Koch macht Senioren Hoffnung

Am 11. Mai beginnt die zweite Lockerungsetappe: Läden, Restaurants und Museen dürfen zumindest teilweise wieder öffnen. Für die Senioren ist das aber ein schwacher Trost: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt: «Besonders gefährdete Personen sollen weiterhin möglichst zu Hause bleiben.»

Jetzt weckt das BAG aber Hoffnung: «Wir werden jetzt im Bundesamt für Gesundheit daran arbeiten zu schauen, wie man diese Lockerungen vor allem auch für die ältere Bevölkerung neu definieren kann», sagte der Corona-Delegierte Daniel Koch (65). Er nennt als Beispiel Besuche von Angehörigen. Die könnten möglicherweise mit Masken erfolgen. Die Bevölkerung müsse sich aber weiterhin an die Hygieneregeln halten, und das Virus müsse kontrollierbar sein. «Man muss sich bewusst sein, dass für die ältere Bevölkerung, gerade jene in Heimen, die Situation schon lange andauert und sehr hart ist.»

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An der Medienkonferenz machte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit, den Senioren Hoffnung.
Foto: keystone-sda.ch

Der Bund habe bewusst mit Empfehlungen und nicht mit Verboten gearbeitet und an die Selbstverantwortung der Bevölkerung appelliert, sagte Koch. Ältere Menschen sollten daher auch nicht aufgrund ihres Verhaltens diskriminiert werden.

1,91 Millionen Menschen für Kurzarbeit angemeldet

Ein trübes Bild zeichnet das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco): Arbeitslose, Firmenpleiten, massiver Einbruch der Wirtschaftsleistung und keine Aussicht auf schnelle Besserung. 1,91 Millionen Menschen in 187'000 Unternehmen sind derzeit für Kurzarbeit angemeldet, wie Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (58) sagt. Es werden aber nicht alle Firmen, die sich für Kurzarbeit vorangemeldet haben, davon auch Gebrauch machen.

Von den 40 Milliarden Überbrückungskrediten für Unternehmen sind inzwischen rund 14.6 Milliarden Franken aufgebraucht. Mit diesen Krediten zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen können Unternehmen Kredite zum Nullzins bei ihrer Hausbank beziehen, der Bund bürgt dafür.

Für die Schweiz sagt das Seco einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 6,7 Prozent im laufenden Jahr voraus. Die Produktion gehe um rund 25 Prozent zurück.

3200 Soldaten im Einsatz

Momentan stehen noch 3200 Armeeangehörige im Einsatz, um die zivilen Behörden im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen, wie Brigadier Raynald Droz (54) erklärt. Am 30 Juni endet der Armeeeinsatz planmässig. Das Militär plant mit drei Varianten: Mit einem planmässigem Ende, einer Verlängerung des Armeeeinsatzes oder einer Verkürzung des Einsatzes mit anschliessender Bereitschaft.

Der Einsatz laufe weiter, bis alle Gesuche beendet werden können, heisst es. Derzeit würden noch 66 Aufträge in 19 Kantonen erledigt. Zudem sei die Armee noch für das Staatssekretariat für Migration (SEM) tätig. Dem SEM untersteht das Schweizer Asylwesen.

Insgesamt seien seit Beginn des Armee-Einsatzes wegen der Corona-Pandemie 373 Anfragen eingegangen. Vor allem in der Romandie und im Tessin seien noch Einsätze am laufen. (SDA/brb)

Experten PK Corona (04.05.)
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